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World Cup 2016

Einen Schritt voraus – Das Finale des Leogang World Cup 2016

Die Highlights eines hektischen Renntages

Die Streckenverhältnisse des WOrld Cups in Leogang waren dieses Jahr absolut unberechenbar. Schwere Regenfälle in der Nacht wurden am Morgen des Renntages von blauem Himmel abgelöst und so konnte die Strecke zwar antrocknen aber es war dennoch verdammt rutschig. Schon während des Qualifyings waren viele Fahrer der Strecke zum Opfer gefallen, aber das hielt natürlich niemanden davon ab, im Finale trotzdem 100 Prozent zu geben.

Text: James McKnight Photos: Seb Schieck

Junior

Begonnen wurde das Finale mit den Fahrern der Junioren Klasse, die gleich Vollgas gaben und dabei mit der Strecke in ihrer feuchtesten Form fertig werden mussten.

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Die Standrohre waren das einzige, was hier sauber blieb.

Der Sieger des Qualifyings, Elliot Heap, konnte im Finale nicht an seine Leistung vom Vortag anknüpfen und fiel zurück auf Platz fünf. Nikolas Nestoroff aus den USA gab dafür im Finale richtig Gas und arbeitete sich auf Platz vier vor. Shaun Palmers Betreuung beginnt offenbar ihre Früchte zu tragen.

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Elliot Heap konnte zwar nicht an sein Qualifikations-Ergebnis anknüpfen, lieferte aber trotzdem eine gute Show ab.

Ein Name den jeder irgendwie auf dem Podium erwartete war Finn Iles. Doch die Frage, ob er nach seinem Sturz während des Qualifyings im Finale zu Vorsichtig sein würde war berechtigt. Ausgehend von der Zeit, die er gegenüber dem drittplatzierten Sylvain Cougoreux herausfuhr, ist das so nicht der Fall gewesen, doch Illes konnte trotz seines guten Laufs nichts gegen die Geschwindigkeit des dritt-qualifizierten Gaetan Vigé ausrichten, der den Berg hinab auf Platz eins stürmte.

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Sylvain Cougoureux – der neuste Fahrer in der Reihe der schnellen Franzosen

Vigé lieferte einen beeindruckenden Lauf auf einer anspruchsvollen Strecke ab und gewann so seinen ersten World Cup. Nicht viel später würde einer seiner Landsmänner fast das gleiche in der Elite Klasse schaffen.

Finn Iles freut sich sicher über seinen zweiten Platz und die Gesamtführung.
Gaetan Vige Meter entfernt von seinem ersten World Cup Sieg.
Der Unterschied, den zwei Jahre machen.

Damen

Leogang 2016 ist der World Cup in dessen Rahmen Rachel Atherton ihren zehnten World Cup Sieg in Folge verbuchen und die Gesamtzahl der von ihr gewonnen World Cup Etappen auf dreißig erhöhen konnte. In diesem Sport voller Ungewissheiten, wo ein Rennfahrer jederzeit Stürzen oder einen mechanischen Defekt erleiden könnte und das oftmals entscheidende Wetter sekündlich umschwingen kann ist dreißig eine verdammt hohe Zahl. Rachel ist einfach eine Klasse für sich.

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30… und noch lange nicht fertig

Aber damit möchten wir nicht den Rest des Feldes in ihren Schatten stellen. Sieht man Tahnée Seagrave am Zielsprung so richtig abziehen oder Miranda Miller kontrolliert durch die Steilkurven preschen oder Tracey Hannah souverän die technischen Abschnitte der zweiten Streckenhälfte bewältigen, dann wird einem erst bewusst welche Leistung Atherton damit erbracht hat, dass sie all diese fähigen Fahrerinnen so konsequent übertrumpfen konnte.

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Der fehlerlose und souveräne Run von Tahnée Seagrave erweckte zunächst den Anschein, als müsse sich Atherton dieses mal womöglich mit Platz zwei zufriedengeben. Seagrave war schnell, konzentriert, beeindruckend und inspirierend. Ich habe keine Ahnung, wo sie die fünf Sekunden gegenüber Platz eins verloren hat. Eines ist aber sicher, und das ist Seagraves zukünftiger World Cup Sieg.

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Der Sieg ist greifbar.

Die Kanadierin Miranda Miller setzte mit ihrem Rennlauf auf Rang drei ein Ausrufezeichen für ihren Siegeshunger während Tracey Hannah und Manon Carpenter es mit Platz vier und fünf wie gewohnt auf das Treppchen schafften.

Wieder gesund: Miranda Miller erzielte Bronze auf ihrem ersten World Cup Rennen des Jahres.
Rachel Atherton ist jetzt die einzige Person, der es gelungen ist, 10 World Cup Rennen in Folge zu gewinnen. Was für eine Leistung.

Herren

Als die Fahrer der Herren Elite Klasse antraten war die Strecke zwar teilweise komplett abetrocknet aber es gab noch genug Passagen die rutschig genug waren, dass dort einige bekannte Fahrer unfreiwilligen Bodenkontakt hatten. Namen wie Bryceland, Jones, Shaw und Fairclough waren hier einige der Betroffenen.

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Remi Thirion blieb einige Zeit im Hotseat und endete schließlich mit seiner Zeit auf Platz zehn.

Die Spannung stieg schon früh, als sich der Dirt-Propain Teamfahrer Phil Atwill lange Zeit im Hotseat halten und seine Zeit erst mit Beginn der Top-20 geschlagen werden konnte.

Phil Atwill was ‘absolutely hammered’ (his own words) by the time he got knocked off the hotseat
Phil Atwill war schon „absolut knülle“ (seine eigenen Worte) als er den Hotseat verlassen musste

Mik Hannah war mit seinem elften Platz und seiner wiedererlangten Form so zufrieden, dass er einen Suicide No-Hander auf dem Zielsprung auspackte. Die Briten konnten mit Fahrern wie Joe Smith (9), Bernard Kerr (7), Greg Williamson (6) und Danny Hart (4) wieder unter Beweis stellen, dass ihnen Schlamm und Wurzeln im Blut liegen.

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Konsistent: Dann Hart fuhr zum dritten Mal diese Saison auf Platz vier. Er strebt sicherlich nach mehr, aber eine stabile Position in der Gesamtwertung.ist ein guter Start in die Saison.

Die Spannung stieg weiter als Troy Brosnan mit einem spitzen Rennlauf den Hotseat eroberte und den vorher führenden Greg Williamson auf Platz zwei verwies. Brosnan gab alles was er hatte und war im Zielbereich über seine Platzierung sichtlich erfreut. Die High-Fives, die er mit fast jedem im Zielbereich austauschte, zeugten von der Fehlerlosigkeit seines vorausgegangenen Runs.

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Troy Brosnan war überglücklich einen fehlerlosen Lauf gefahren zu sein. Aktuell befindet er sich in der Gesamtliste auf Platz zwei, 160 Punkte entfernt vom bestplatzierten Aaron Gwin.

Ob Troy dachte, er habe den Sieg in der Tasche? Dieser Eindruck sollte sich jedenfalls nicht lange halten, da ein gewisser Franzose mit dem Namen Loris Vergier auch ein Wörtchen mitzureden hatte. Der junge Downhillfahrer konnte bereits bis zu der frühen zweiten Zwischenzeitmessung über zwei Sekunden Vorsprung herausfahren, was wirklich unglaublich ist. Ihm hat sein momentan verletzter Teamkamerad und Mentor Loic Bruni sicherlich einige Tricks mit auf den Weg gegeben. Vergier verlor durch seine vorsichtige Linienwahl im unteren Teil der Strecke wieder Zeit aber das Licht stand trotzdem auf grün als er die Ziellinie überquerte. Mit Platz zwei erzielte er das bislang beste World Cup Ergebnis seiner jungen Karriere.

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Vergier erhielt grünes Licht. Aber er brachte leider nicht genug Vorsprung mit ins Ziel.

Wie bei den Damen schien es auch hier kurzzeitig so, als könnte der Underdog am Ende doch den Sieg mit nach hause nehmen. Vergier saß etwas ungläubig im Hotseat als Aaron Gwin ihn bei den ersten beiden Zwischenzeitmessungen nicht übertrumpfen konnte. Man stelle sich nur vor, was in diesen Momenten in Loris Kopf vorging.

Leider wurde das Märchen nicht wahr und der erbarmungslose Aaron Gwin fuhr auf der technisch anspruchsvollen unteren Hälfte der Strecke  aus dem Nichts über drei Sekunden Vorsprung auf Vergier heraus. Zum Vergleich: Die gesamte Top Ten ist nur über zehn Sekunden verteilt.

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Ein weiteres mal holt sich Gwin mit einem Lächeln den Sieg und zeigt dabei kein Fünkchen Überheblichkeit. Der immer selbstbewusste und freundliche Amerikaner hat ein weiteres Mal bewiesen, wie gefasst und professionell er auf zwei Rädern unterwegs ist.

Is anyone capable of stealing this?
Gibt es jemandem, der ihm das abringen kann

Können Gwin und Atherton noch irgendwie aufgehalten werden?

Die Herren der Stunde.
Gee Atherton tat sich dieses Wochenende schwer und konnte an den Erfolg seiner Schwester nicht anknüpfen. Ihm saß vielleicht noch sein Sturz in Fort William sowie einige kleinere Abflüge in Leogang im Nacken.
Greg Williamson setzt seine beindruckende Linewahl weiterhin gut ein und hält aktuell Platz sechs der Gesamtwertung.
Der Erfolg spricht für sich: YT Mob Teammanager Martin Whiteley kann nicht klagen.
Kaum ist Loic Bruni weg vom Fenster, tritt sein Teamkamerad Loris Vergier in seine Fußstapfen: Zweiter in Leogang und fünfter in der Gesamtwertung.

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