Die Saison 2014 war für Rachel ziemlich durchwachsen. Den Auftakt in Cairns konnte sie gewinnen doch eine virale Infektion hielt sie den Rest der Saison in Schach. Manon Carpenter konnte das ausnutzen und so die Gesamtwertung gewinnen. Rachel lag aber nicht weit zurück und wäre sie nicht aufgrund der unerlaubten Hilfestellung eines Streckenposten in Fort William disqualifiziert worden, hätte sie trotz ihrer gesundheitlichen Probleme den World Cup Gesamtsieg holen können. Sie zeigte wie nah sie an ihrer Topform war als sie die Weltmeisterschaften in Hafjell mit nur 0.088 Sekunden Rückstand verlor.

Lourdes eröffnete die Saison 2015 und dieses mal sollte Emneline Ragot den Sieg auf ihrer Hausstrecke erlangen. Sie konnte zwei Sekunden Vorsprung gegenüber Rachel herausfahren aber das sollte für über ein Jahr lang das letzte Mal sein, dass jemand in einem Wettbewerb schneller als die Britin ins Ziel kommen würde (Das Foxhunt-Rennen lassen wir mal außen vor)

Der Siegeslauf

1.Fort William – 7 Juni 2015

Rachels erster Sieg der rekordbrechenden Serie sollte sich passenderweise in Fort William ereignen. Das Rennen im Jahr 2015 fand damals unter komplett anderen Bedingungen statt als es dieses Jahr der Fall war: Regen und Wind zermürbten das ganze Wochenende lang das Fahrerfeld.

Emmeline Ragot flog an einem Drop im Waldstück über den Lenker und Manon Carpenter, die sich als einzige Frau über den Visit Scotland Sprung traute, bezahlte ihre Risikobereitschaft mit einem spektakulären Sturz. Aufgrund dessen konnte Rachel relativ entspannt mit beinahe acht Sekunden Vorsprung gegenüber der Zweitplatzierten Tahnee Seagrave ins Ziel cruisen.

Rachels Vorsprung  – 7.989 sekunden

2. Leogang – 14 Juni 2015

Eine Woche später war der World Cup weiter nach Leogang gezogen und auch wenn dieses Wochenende größtenteils für Aaron Gwins epischen Run ohne Kettte bekannt werden würde, konnte Rachel hier bei den Damen ebenfalls einen großen Sieg erzielen. Manon wurde hier aus recht kontroversen Gründen Disqualifiziert, da sie am Zielsprung das Flatterband übersprang und Rachel konnte drei Sekunden schneller als der Rest des Fahrerfeldes durch das Ziel fahren.

Rachels Vorsprung – 3.018 sekunden

5. Windham – 8 August 2015

Rachel setzte in Windham ein Ausrufezeichen: Mit über neun Sekunden Vorsprung auf einer dreiminütigen Abfahrt lies sie keine Zweifel aufkommen, wer bei den Damen zukünftig oben auf dem Treppchen stehen würde.

Rachels Vorsprung – 9.360 sekunden

6. Val di Sole – 23 August 2015

Rachel hatte den Gesamtsieg bereits in der Tasche als der World Cup nach Vale di Sole kam aber natürlich sollte sie das nicht vom Gas geben abhalten. Dennoch kam sie im vergangenen Jahr an diesem Wochenende dem zweiten Platz am nächsten, da Myriam Nicole (nur?) 2.239 Sekunden langsamer ins Ziel fuhr.

Rachels Vorsprung – 2.239 sekunden

9. Fort William

In Fort William konnte Rachel den lange bestehenden Rekord von Anne Caroline wiederholen und mit zwölf Sekunden Vorsprung über die Ziellinie preschen. Dies war der größte Vorsprung, den sie in ihrer Siegesreihe erzielen konnte und zeigte nur wie weit sie den anderen nach wie vor voraus ist.

Rachels Vorsprung – 12.049 sekunden

10. Leogang

Mit dem Rekord auf dem Spiel ging Rachel in Leogang als nervöses Wrack an die Startlinie nachdem sie sich kurz zuvor im Fahrerlager übergeben hatte. Sie konnte die schlechten Streckenverhältnisse und eine Abfahrt, die mit sehr gefährlichen Stellen gespickt war, überwinden und den Sieg mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung holen. Das macht zehn in einer Reihe für Rachel Atherton – eine phänomenale Siegesserie, deren Ende nach wie vor nicht in Sicht ist.

Rachels Vorsprung: 5.370 sekunden