Speed & Style-Contest: Erwarte das Unerwartete
Auch bei Crankworx Innsbruck hat der Mons Royale Speed & Style-Contest gezeigt, warum das einzigartige Format so spektakulär wie unvorhersehbar ist. Generell ist es schwer einzuschätzen, ob eher Racer oder Slopestyler einen Vorteil haben. Als Top-Favorit ging Tomas Lemoine (FRA) an den Start. Der Vorjahressieger und amtierende Speed & Style-Weltmeister bezwang Tyler McCaul (USA), aber wie schon in Rotorua hatte der Franzose das notwendige Quäntchen Glück nicht auf seiner Seite.
Im Viertelfinale hatte es den Anschein, als hätte er im ersten Lauf beim ersten Sprung Probleme. Die Zeitlupe brachte die Kuriosität ans Tageslicht. Anstelle eines 360 double Bar-Spins zeigte er einen 360 1,5 Bar-Spin und landete mit einem um 180 Grad verdrehten Lenker. Dennoch hielt er sich bei der Landung auf seinem Bike, setzte seinen Lauf fort und zeigte einen Backflip beim zweiten Sprung. Das Missgeschick kostete Lemoine jedoch zu viel Zeit und Rivale Kyle Strait (USA) zog ins Halbfinale ein. Dort bezwang der US-Amerikaner Sam Reynolds (GBR) und traf im Finale im Duell der Legenden auf Martin Söderström (SWE). Söderström trat nach seinem zweiten Platz beim Saisonauftakt in Rotorua hochmotiviert an und wollte unbedingt seinen nächsten Sieg. Zuletzt gewann der ehemalige Slopestyle-Star 2018 in Rotorua einen Speed & Style-Contest. Auf seinem Weg ins Finale bezwang Söderström Rotorua-Sieger Billy Meaclem (NZL), Reed Boggs (USA) und Kumpel Sam Reynolds (GBR). Ein spannender und enger Fight um den Tagessieg war garantiert.
Beide Kontrahenten schenkten sich nichts – weder im Speed noch im Style. Lediglich eine Hundertstel trennte beide nach dem ersten Lauf. Vollgas auch im zweiten Lauf war also angesagt. Strait gab ein wenig zu viel und stürzte. So gelang Söderström der Sieg. Lachender Dritter wurde Garett Mechem (USA), nachdem Reynolds durch einen Sturz am letzten Sprung seinen sicher geglaubten dritten Platz verspielte.
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Heißer Fight um den Tagessieg zwischen Johansson und Rheeder
Was für eine Show! Wegen starkem Wind fand der Crankworx Innsbruck Slopestyle mit einem Tag Verspätung statt – aber die Geduld wurde belohnt. Der Slopestyle-Weltmeister 2018, Brett Rheeder (CAN), erzielte in seinem ersten Run 92 Punkte und zeigte direkt, wo der Hammer hängt. Damit verwies Rheeder Kontrahent Dawid Godziek (POL) mit 8,5 Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz und schien unbezwingbar. Doch der Battle fing gerade erst an. Der junge Schwede Emil Johansson musste seinen ersten Durchgang wegen eines Fehlers abbrechen und hat sich für den zweiten Run viel vorgenommen. Johansson hatte 2018 mit einer mysteriösen Krankheit zu kämpfen.
Hier gehts zu Emil Johanssons neuen Kurzfilm über sein Comeback.
Nach seinem sensationellen Debütjahr 2017, das er mit dem WM-Titel krönte, verschwand er krankheitsbedingt beinahe ein Jahr von der Bildfläche. Zusätzlichen Leistungsdruck hatte der 20-Jährige, da ihm aufgrund seiner langen Abwesenheit der Verlust seines Crankworx-Startplatzes drohte. Allen Umständen zum Trotz zeigte Johansson einen Traum-Run: Einem 360-Unturndown folgte ein Quadruple-Truckdriver. Es folgten ein Opposite-360-Tuck-No-Hander, ein 360-Tailwhip-to-Double-Barspin und ein Opposite-360-Invert-to-Downside-Whip. Zum Abschluss sahen die Zuschauer einen Backflip-Barspin auf die Whale Tail und einen 360-Tailwhip von der Whale Tail und zur Krönung einen Opposite-360-Tailwhip-to-Barspin am letzten Sprung. Die Judges belohnten die technisch hochanspruchsvollen Tricks mit 95 Punkten. Rheeder wusste, dass er nachlegen musste. Auch die Konkurrenz erhöhte das Risiko, kam aber nicht an die spektakuläre Leistung des Schweden heran. So kam es zum Showdown als Rheeder als Letzter auf den Kurs ging. Sein Ziel: Erstmals in Innsbruck gewinnen und weiterhin die Chance auf die Crankworx Triple Crown zu besitzen.
Trotz der Last zeigte der Kanadier seine unfassbare Vielseitigkeit. Seine Tricks: Ein Flat-Drop Backflip-Tailwhip, ein Frontflip-Barspin, ein Backflip-Opposite-Tailwhip, einen Opposite-Cork-720, einen Cork-720-Barspin, einen 360-Downside-Whip, einen Opposite-Truckdriver und abschließend einen Backflip-Opposite-Double-Tailwhip. Im Anschluss begannen die Diskussion bei den Kampfrichtern und Johansson und Rheeder blickten gespannt nach oben. Eines war klar: Die Zuschauer erlebten einen hochklassigen und hochspannenden Wettkampf, der seinesgleichen sucht. Nach einigen Minuten Beratung folgte das Ergebnis: Rheeder erhielt 95,5 Punkte und sicherte sich seinen ersten Crankworx Innsbruck-Sieg mit 0,5 Punkten Vorsprung.