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Rider

Vali Höll: Beharrlichkeit zahlt sich aus

Der vorgezeichnete Weg vom Downhill-Wunderkind zur Weltcup-Gesamtsiegerin

Fotos: Bartek Wolinski

Im Alter von drei Jahren trat Vali Höll bei ihrem ersten Mountainbike-Rennen an, knapp ein Jahrzehnt später galt das Ausnahmetalent rund um den Globus als kommender Superstar im Downhill und fuhr kurz darauf bessere Zeiten als viele Frauen in der Elite. Mit 19 steht sie jetzt an der Weltspitze: Die Österreicherin ist mit dem spektakulären Sieg der Weltcup-Gesamtwertung den hohen Erwartungen an ihre Karriere früh gerecht geworden.

Stürze, Schmerzen und Frust hatten die bisherige Saison von Vali Höll überschattet. Es wurde über zu hohen Druck nach ihrer Verletzung im vergangenen Jahr geschrieben, über Pech und möglicherweise noch fehlende Kaltschnäutzigkeit in den entscheidenden Runs diskutiert. Dass sie trotzdem am Ende ganz oben auf dem Podium stehen sollte, ist jedoch alles andere als dem Zufall geschuldet, sondern die verdiente Rendite einer außergewöhnlichen Siegermentalität.

Dieser unbedingte Siegeswille zeichnet die Saalbacherin nicht erst seit ihrer „perfekten Saison“ aus, als sie 2018 erstmals bei den Juniors im UCI Downhill Wolrd Cup an den Start gegangen war, direkt sämtliche Rennen in ihrer Klasse gewann und sich auch noch Platz eins bei der Weltmeisterschaft in Lenzerheide sichern konnte.

Eine Sensation erwartete im Finale des Mountainbike-Weltcups eigentlich keiner mehr, nachdem Favoritin Myriam Nicole mit komfortablem Vorsprung zu den abschließenden beiden Rennen nach West Virginia gereist war. Doch Höll ließ nach ihrem Erfolg am Mittwoch nur drei Tage später den zweiten Einzel-Sieg ihrer Karriere folgen und fing damit die französische Weltmeisterin in der Gesamtwertung noch ab, da diese auf einem Flachstück stürzte und über Rang sieben nicht hinauskam.

„Das kam völlig unerwartet. Es war ja meine erste Weltcupsaison. Ich hätte mich schon mit einem Platz unter den ersten fünf zufrieden gegeben“ – Valentina Höll

Letztlich standen für die Salzburgerin nach dem endlich geplatzten Knoten 1125 Punkten zu Buche, die fassungslose Nicole geschlagen dahinter (1079), Camille Balanche aus der Schweiz beendet die Saison als Dritte (1065). Ein mitreißendes Finale sorgte auf der schwierigen Strecke von Snowshoe für die überraschende Wende. Höll legte als als Gesamtdritte vor ihrem letzten Lauf eine starke Zeit vor, die bis dahin Zweitplatzierte Balanche musste sich deutlich hinter ihr geschlagen geben, bevor die Zwischenzeit ihrer Landsfrau Marine Cabirou die Ambitionen auf den Tagessieg untermauerten. Doch bei Zieleinlauf lag sie schließlich 0,25 Sekunden zurück.

Perfekte Dramaturgie: Der letzte Run der Saison entschied also über den Gesamtsieg. Schon mit einem vierten Platz hätte Nicole ihre Konkurrentinnen in der Gesamtwertung ausgestochen, doch wie schon am Mittwoch leistete sie sich erneut einen Sturz und sorgte im Ziel für österreichischen Freudentaumel. „Ich fasse es noch gar nicht“, sagte Vali Höll nach dem Rennen. „Das kam völlig unerwartet. Es war ja meine erste Weltcupsaison. Ich hätte mich schon mit einem Platz unter den ersten fünf zufrieden gegeben. Jetzt habe ich gerade einmal mein zweites Rennen gewonnen und stehe schon ganz oben. Einfach unglaublich.“

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