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„Bad Taste but nice style“ – Frauenradsportwochenende im Bikepark

Die Interessengemeinschaft Bergab war letztes Wochenende in drei Bikeparks unterwegs: Freitag Willingen, Samstag Warstein und Sonntag Winterberg! Die teilnehmenden Mädels trotzten Regen, Matsch und Nebel und machten sich ein paar feucht-fröhliche Tage, die mit einem „Bad Taste, but nice style“-Rennen in Winterberg endeten.

Lest hier den Bericht von Teilnehmerin Dyana, die sich schon wochenlang auf das Event gefreut hat:

„Ja, es gibt Menschen, die müssen freitags arbeiten. Schade eigentlich. Das IG_BERGAB Frauenradsportwochenende – 3 W mit dem Motto: 3 Tage – 3 Bikeparks, diesmal nämlich in Willingen, Warstein und Winterberg, auf welches ich mich seit drei Monaten freue, muss ohne mich starten. Während ich in der Schule stehe und unterrichte, ballern die anderen Mädels die Strecken in Willingen runter, es juckt mir in den Fingern, hoffentlich schellt es gleich. Obwohl ich es heute nicht mehr aufs Rad schaffen werde, kann ich es kaum abwarten loszukommen Richtung Sauerland – Richtung Heimat – Richtung Spaß! Das Wetter ist super und ich frage mich, ob die Wetterfutzies eigentlich immer Recht behalten? Der Wettervorhersage nach, hab ich Regenreifen im Gepäck, aber die werde ich hoffentlich nicht brauchen! Schnell noch mal Facebook checken, und siehe da, in Willingen sind die 9 Chicks on fire – und zwar auf trockenen Strecken. Die Northshores auf den Bildern kenne ich nicht – ahhh, ich will dahin. Würde ich die auch springen? Alexas Videos zeigen, dass die Mädels richtig Spaß haben. Was macht ihr bitte auf dem FourCross und vor allem wie fahrt ihr? Poserfotos mit aggressiver Körperhaltung? Wolltet ihr nicht Downhill fahren? Dank Facebook bin ich voll dabei.

Auf geht
Auf geht’s!

Von Stau zu Stau quäle ich mich Richtung Sauerland und kann an nix anderes denken als ans Radfahren. Bei jedem Blick in den Rückspiegel sehe ich mein blitzeblank geputztes Bike – morgen früh bist du fällig! Samstag 8.00 Uhr. Endlich geht es auch für mich los! Auf dem Parkplatz treffe ich auf eine Gruppe Jungs und Jessie. All eyes on us! Sie bieten gleich großzügig ihre Unterstützung beim Abladen der Räder an. Äh, Moment, dass kann ich noch allein! Ja, ich kann Bremsbeläge wechseln (hab ich im Harz von Maria gelernt), und ja, mein Reifendruck passt, zumindest für mich, danke der Nachfrage! Als wir ins Gespräch kommen, outen sie sich und erzählen, in der Presse gelesen zu haben, dass die IG_BERGAB-Mädels heute im Warsteiner Bikepark seien und sie, obwohl das Wetter so saumäßig schlecht sei, neugierig waren. Na bitte, Fans haben wir schon mal. Innerhalb einer halben Stunde ist der Parkplatz in Warstein fest in weiblicher Hand – es wird geschraubt, es werden Reifen gewechselt. So viele Mädels sorgen für Aufsehen.

Das Wetter (die 2 einzigen Tage mit Regen in der ganzen Woche) zwingt uns, unsere farbenfrohen Bikeklamotten in weniger farbenfrohe Regenjacken, Regenhosen oder Ganzkörperanzüge zu verhüllen. Lediglich an der ein oder anderen durchtrainierten Wade blitzen noch bunte Socken hervor – hey, ein bisschen Style muss sein, wir sind Mädchen! Am Lift angekommen, werden Erinnerungen wach – ähnlich wie im RACEpark Schulenberg, den wir im Juni gemeinsam besucht haben, hat auch dieser Lift seine Tücken. Dank Reimund, der so einige Meter (mit Schirm in der Hand) neben uns hergelaufen ist, sind alle oben angekommen. Gemeinsam checken wir die Strecken – keine riesige Herausforderung und jede Menge Spaßpotential! Das Wetter bringt das i – Tüpfelchen! Schnell sind wir uns einig, dass eine Investition in Regenreifen für den heutigen Tag ein Volltreffer war.

Viel Dreck in Warstein
Viel Dreck in Warstein

1. Abfahrt – Schon nach wenigen Metern sind wir komplett nass und dreckig. Wir sehen aus, wie in flüssige Schokolade getunkt – mhhhh, lecker! Für die Fotosession mit Tobias Hayn (www.tobbih.de) und Maria haben wir bei den Bedingungen einiges zu bieten. Wie sich später rausstellt, haben die beiden Fotografen hingegen einiges wegzustecken (die Beiden waren am Ende des Tages nicht viel sauberer als wir!). Ich knalle durch die Pfütze, der Mix aus Schlamm und Wasser spritzt. Ich denke noch kurz, „Sorry!“ und dann denke ich nur noch, „das wird bestimmt voll das geile Bild!“. Tobias flucht, aber die Fotos sind der Hammer! Wenig später fliegt den Fotografen ein Bike entgegen, Dorith rutscht hinterher. Ja, wir können auch was ab! Den Bikepark haben wir irgendwann für uns allein, denn die Männer vom Parkplatz haben bereits aufgegeben. Wir machen weiter, noch nasser und dreckiger geht eh nicht mehr.

Ein verregnter Tag in Warstein
Ein verregnter Tag in Warstein

Nach diesem Tag werde ich mich definitiv nicht mehr als Schönwetterfahrerin bezeichnen; hey ich hab Regenreifen und es macht mega Spaß bei den heutigen Bedingungen! In gemütlicher Hüttenatmosphäre lassen wir unsere hungrigen Mägen von Reimund und Sabine Kaiser stopfen. Bei Grillkäse, Erbsensuppe und Pizza sitzen wir zusammen und quatschen übers Radfahren, Mädelsthemen und den nächsten Tag. Hinter uns knistert der Kamin, es läuft die von Dani extra angefertigte IG_BERGAB Hit Compilation. Bei dem Song „Drop it like it´s hot“ von Snoop Dog, sehen die älteren Herrschaften am Nebentisch so aus, als würden sie unseren Musikgeschmack nicht teilen. Könnten sie ahnen, dass der Erlös der Hit Compilation von insgesamt 100,- € der Organisation Wheels for Life zugute kommt, würden sie wahrscheinlich auf die Tische steigen und tanzen.

Beim Einschlafen fahre ich etliche Male den Downhill in Winterberg ab! Im Traum stürze ich und merke noch, wie meine Beine zucken. Mein Körper ist voll auf Reaktion. Ich wollte immer schon mal nachschauen, wie dieses Zucken der Arme und Beine beim Einschlafen in der Wissenschaft heißt! Winterberg – mein Hometrail. Springe ich alles, so wie beim letzten Mal?

Am Ende eines nass-kalten Tages in Warstein
Am Ende eines nass-kalten Tages in Warstein

Am nächsten Morgen regnet es, aber entgegen der Wettervorhersage schon mal nicht in Strömen. Die Strecke zeigt sich anders als gewohnt, schließlich war ich bis gestern Schönwetterfahrerin und jetzt ist die Strecke nass und weich und irgendwie anders, aber irgendwie gut! Ich habe jetzt bad weather skills! Trotzdem rocken wir die Strecke in einem Tempo, dass uns selbst erstaunt! Fränne fährt die knifflige Waldeinfahrt vor und siehe da, ich bin auch in einem durch – YES! Es ist einfach anders mit einem Haufen Mädels auf einem Downhill unterwegs zu sein, ich lerne einfach so viel mehr und bin viel mutiger! Sorry Jungs, aber diese „Musste einfach so machen, ist ganz einfach!“, bringt gar nix!

Unter Frauen läuft
Unter Frauen läuft’s einfach entspannter

Eigentlich läuft‘s grad so super, dass ich mir das `Bad Taste but Nice Style Race` am liebsten schenken würde – ich war im Vorfeld schon dagegen. Auf dem Parkplatz schmeißen sich alle in ihre Kostüme und dann lasse ich mich doch mitreißen. Ja, ich weiß, ich sehe echt lächerlich aus – Peggy- Bundy-Leolook auf dem Downhillrad – aber mit den Mädels lässt sich doch so einiges ertragen. Mist, ich habe meinen Helm vergessen, ich muss alleine zurück zum Parkplatz. Ich ahne was kommt, da passiert es schon: mitleidige, erstaunte Blicke einer holländischen Wandergruppe mittleren Alters. Hä, die glauben doch nicht ernsthaft, dass ich so Rad fahre!? Egal, sollen sie doch! Bei unserem Race haben wir jede Menge Spaß und jede Menge Zuschauer – vornehmlich männliche Zuschauer. Klar, denn wir sind die einzigen weiblichen Radfahrer an diesem Tag. Wir messen uns in den Disziplinen SlowMo–Race, Pumptrack auf einem Kleinkinderrad und schließlich Uphill–Race.

Bad Taste, but nice style
Bad Taste, but nice style

Bad Taste but Nice Style, der Name war Programm. Wir haben uns nicht lächerlich gemacht, wir haben uns selbst aufs Korn genommen. Dorith belegt den 1. Platz im Race und feiert ihren Erfolg standesgemäß mit Sektdusche. Ich werde mit der Downhillinterpretation von Peggy Bundy 1. in der Disziplin „Worst Taste“ – Al Bundy wäre stolz auf mich!

Sektdusche nach dem Rennen
Sektdusche nach dem Rennen

Total froh, wieder beim IG_BERGAB Frauenradsportwochenende dabei gewesen zu sein, machen wir uns auf den Weg nach Hause – irgendwo in Deutschland – 1, 2, 4 oder 6 Fahrstunden entfernt. Egal wie lang der Weg zum nächsten IG_BERGAB Wochenende sein wird, ich bin dabei.

Und eines vorweg, es wird ein nächstes Mal geben, soviel steht schon fest! Lasst
euch überraschen!

Dyana“

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