Sitzt der Rest deiner Familie auch gern auf dem Bike? Wie sehr verschmilzt dein Privat- mit deinem Berufsleben?
Als das Thema Mountainbiking in Kanada aufkam, wuchs meine Frau Sarah in Deep Cove auf. 1986 hatte sie ihr erstes Mountainbike, dementsprechend ist sie echt gut unterwegs und fährt gern mit dem Big Bike in Bikeparks. Sie kümmert sich um alles, was hinter den Kulissen passiert, so dass ich so viel wie möglich unterwegs sein kann. Natürlich auch um unsere Kinder. Meine achtjährige Tochter fährt Mountainbike, seitdem sie drei ist. Manchmal begleitet sie mich auch auf meine Nightrides. Meine fünfjährige Tochter fährt auf einem großen Laufrad mit Bremsen. Aber ich will beide nicht zu sehr pushen, sie sind ja noch jung.
Klicks oder Flats?
Flats for life! Klicks bin ich in den 90ern gefahren, aber heute bevorzuge ich Five Tens.
Wenn du dir eine Superheldenkraft aussuchen könntest, welche wäre das?
Früher hätte ich mir gewünscht, fliegen zu können. Aber jetzt hätte ich gerne Regenerationspower wie Wolverine, dann könnte ich jeden Tag hart radfahren.
Welchen Tipp hast du für junge Talente parat, die professionell mountainbiken wollen?
Meine Tipps für alle, die ins Business einsteigen wollen: Hart arbeiten, immer pünktlich sein, networken, sich selbst treu bleiben, mit den besten Fahrern unterwegs sein, Gelegenheiten ergreifen, positiv denken, für regelmäßigen Media-Output sorgen, nach vorne schauen und natürlich Spaß haben.
Was isst du nach einer ausgedehnten Mountainbike-Tour am liebsten?
Lasagne!
Wie sieht ein typischer Tippie-Tag aus, wenn du zu Hause bist?
Ich stehe um 7:30 Uhr mit meinen Kindern auf, bringe sie zur Schule, checke das Wetter, surf ein bisschen im Internet, erledige meinen Business-Kram, drehe eine Runde im Wald, hole meine Mädels von der Schule ab und unternehme was mit ihnen (Skifahren, Schwimmen, Biken, Frisbee spielen, Brownies backen, Ballet, Kunst, etc.). Dann gibt es Abendessen, ich schraub an meinen Bikes oder Boards, bringe meine Kinder ins Bett und drehe nochmal eine Runde im Wald, surf im Internet, beantworte Emails und gehe zwischen 2 und 3 Uhr ins Bett. Recharge and repeat.
Auf welche Momente deiner Karriere bist du besonders stolz?
Als ich in den 90ern als Frorider gesponsert wurde, die ersten Cliff Drops in den alten Freeride Videos gesprungen bin, in die Top Ten des Ski und Snowboard Cross World Cups fuhr, vor neun Jahren meine Drogen- und Alkoholsucht in den Griff bekam, in die Mountainbike Hall of Fame aufgenommen wurde, für Pinkbike moderieren durfte und natürlich bin ich darauf stolz, dass ich als alter Hase weiterhin professionell Mountainbiken kann, für Good Times sorge und viele Leute fürs Biken begeistere.
Was glaubst du, wie sieht die Zukunft des Mountainbikings aus?
Ich glaube, die Leute werden immer schneller, die Tricks krasser und die Locations exotischer. Außerdem wird das Thema POV Virtual Reality im Entertainment Bereich immer größer.
Vermisst du etwas in unserem Sport?
Ja, ich vermisse die Jungs und Mädels aus der Szene, die uns schon viel zu früh verlassen haben oder nicht mehr in der Lage sind zu biken. Man sollte jeden Moment genießen, denn das Leben ist kurz.
Wenn du jemand anderes sein könntest, wer oder was wäre es?
Ich wünschte, ich könnte mich klonen, dann würde ich jeden Tag mehr schaffen. Ich würde noch mehr schöne Orte sehen, könnte mehr Edits oder Fotos produzieren, mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und schöne Momente mit dieser Welt teilen.
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