Die vorletzte Runde des iXS European Downhill Cups brachte 230 Fahrer aus 19 Nationen nach Châtel in Frankreich. Ruaridh Cunningham und Zarja Cernilogar konnten den Platz als Sieger verlassen und neben dem prestigeträchtigen Tagessieg auch wichtige Punkte für die Gesamtwertung einfahren.
Châtel ist ein kleiner Ort an der Schweizer Grenze und liegt in einem der größten Mountainbike Gebiete Europas. Portes du Soleil zählt seit vielen Jahren ungebrochen zur Nummer eins hinsichtlich Anzahl und Vielfalt der Strecken und Trails. Bereits 2008 gastierte der iXS Europacup erstmalig im Bikepark Châtel und seitdem war die Strecke „Bike Patrol“ fester Bestandteil des jährlichen Programms. Der Kurs gehört mit 1500 Metern Länge zwar eher zu den kürzeren, aber seine 300 Höhenmeter und der variierende Untergrund sorgen für den nötigen Anspruch. Los ging das Wochenende wie immer mit dem offiziellen Training am Freitag und während dessen stellte Ruaridh Cunningham (GBR – Unior Tools Team) mit dem kommentierten GoPro-Course Check schon einmal die Strecke vor.
In der Nacht von Freitag auf Samstag regnete es stark, so dass der Anspruch der Strecke noch zunahm. Einige Passagen, wie zum Beispiel die felsigen Abschnitte, waren noch schwerer zu fahren und sollten für einen spannenden Rennverlauf sorgen. Im Seeding Run setzte sich Miriam Ruchti (SUI – SC-Intense) bei den Elite Women durch. Bei den Männern war es der momentan Führende der Gesamtwertung Joel Connell (GBR – SC-Intense). Mit nur knapp zwei Sekunden Rückstand landete Ziga Pandur (SLO – Unior Tools Team) auf dem 2. Rang.
Das Rennen selbst wurde dann zur Schlammschlacht. Nächtlicher Regen verwandelte die Strecke in eine rutschige Partie; die bunten Trikots der Fahrer färbten sich einheitlich braun. Der guten Laune tat dies aber keinen Abbruch, im Gegenteil – die Fahrer hatten ordentlich Spaß auf dem rutschigen Kurs, schließlich war es nur nass und schlammig, aber nicht kalt!
Die Masters eröffneten das Rennen und Stencel Rostislav (CZE – Bikeplac Racing) sicherte sich die schnellste Zeit im Finallauf, wodurch er vorzeitig den Seriensieg einfuhr. Den zweiten Platz der Tageswertung sicherte sich Paolo Alleva (ITA – Team Scout/Nukeproof) vor Neil White (GBR – Fanatik Bike Co. USA).
In der U17-Klasse deutete sich bereits vor dem Rennen ein Zweikampf zwischen Silas Grandy (GER – Moto Club Faro) und Loris Revelli (ITA – Argentina Bikes) um den Titel der Gesamtwertung an. Im Seeding Run musste sich Grandy allerdings mit dem fünften Rang zufrieden geben und auch am Sonntag konnte er keinen Podiumsplatz für sich verbuchen. Revelli hingegen ließ nichts anbrennen und fuhr mit einer Zeit von 2:53.631 Minuten den Sieg ein. Mit dieser Platzierung konnte sich der Italiener in die bessere Ausgangslage für die Gesamtwertung beim letzten Rennen bringen.
Schnellste der Elite Women war Zarja Cernilogar (SLO – Blackthorn GT). Miriam Ruchti kam zwar knapp an ihre Zeit von 3:38.509 Minuten heran, musste sich aber mit 6 Zehntelsekunden Rückstand geschlagen geben. Die Slowenin konnte damit den Abstand im Gesamtklassement zur zweitplatzierten Jana Bártová (CZE – Bikeplac Racing) so weit vergrößern, dass ihr der Seriensieg schon vorzeitig sicher ist. Jana Bártová schien mit den Bedingungen gar nicht zu Recht zu kommen und hat in den letzten beiden Rennen richtig Federn lassen müssen. Hinter Ruchti platzierte sich Carina Cappellari (SUI – Suspension Center) auf dem dritten Podestplatz.
In der Elite Men Klasse änderten sich die Bedingungen höchstens in der Intensität des Regens und den damit verbundenen Sichtverhältnissen. Jack Moir (AUS – Yeti Fox Shox) ging ziemlich früh an den Start und sicherte sich für lange Zeit den Hot Seat. Erst der letztjährige Schweizer Meister Lars Peyer (SUI – SC-Intense) knackte die Zeit, konnte aber den hauchdünnen Vorsprung nicht bis ins Ziel retten. Als Drittletzter gestartet war Ruaridh Cunningham der Nächste und konnte sich mit einer Zeit von 2:47.763 min und 1,5 Sekunden Vorsprung an die Spitze setzen.
Joel Connell legte 2 Hundertstelsekunden Vorsprung an der Zwischenzeit vor, doch auch er blieb nicht fehlerfrei und überquerte die Ziellinie mit knapp 10 Sekunden Rückstand, was für ihn am Ende den 9. Platz bedeutete. So gewann also Cunningham vor Jack Moir und Lars Peyer. Damit liegen nach Berücksichtigung der momentanen Streichergebnisse Joe Connell (369), Miran Vauh (366) und Ziga Pandur (360) nur wenige Punkte auseinander, dicht gefolgt von Marcus Klausmann (316) und Manuel Gruber (313).
Das letzte Rennen wird also ein weiteres Saisonhighlight mit einem spannenden Kampf um die letzten möglichen Punkte. Am 28./29. September gastiert dafür der iXS European Downhill Cup erstmalig in Maribor/Slowenien und bringt damit wieder ein hochkarätiges internationales Rennen auf eine der beliebtesten Strecken im Rennzirkus.
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