Überraschung! Sandra Rübesam holte sich am Wochenende in Todtnau den Titel Deutsche Meisterin im Downhill! Vorjahressieger Johannes Fischbach stand bei den Herren ganz oben auf dem Podest. Herzlichen Glückwunsch den beiden!
Die Sonne strahlte vergangenen Sonntag zwischen ein paar einzelnen Wolken auf den 3000 m langen Kurs und bewies damit, dass endlich der Sommer angebrochen war. Das freute natürlich die Fahrer und Fans, die sich auf und an der Strecke sammelten, um ein weiteres aufregendes Rennwochenende zu genießen. Dieses Mal war ein Blick auf die Ergebnisse besonders spannend, da es neben der dritten Runde des iXS German Downhill Cups auch um die Deutsche Meisterschaft ging.
Bereits zum dritten Mal kehrte in ihrer 23-jährigen Geschichte die DM zum Hasenhorn in den Südschwarzwald zurück. Die deutschen Spitzenathleten gaben an diesem Wochenende alles, um den Titel mit nach Hause nehmen zu können, aber wie es nun mal so ist: Nur einer kann der Sieger sein! Und das war dieses Jahr in der Elite Men Klasse erneut Johannes Fischbach (GER – Ghost RRP), der definitiv einen Grund zum Feiern hatte. In der Elite Women Kategorie überraschte Sandra Rübesam (GER – Rose Factory Team) mit ihrem Sieg, schließlich hatte sie den Titel schon so oft vor Augen, konnte aber nie aus dem Schatten von Harriet Rücknagel (GER – Rad-Art Ilmenau) heraustreten. Neben den Deutschen gingen aber auch Fahrer aus 15 weiteren Nationen an den Start. Insgesamt begaben sich mehr als 450 Fahrer auf die Bergabfahrt und überwanden dabei 490 Höhenmeter auf ihrem Weg ins Ziel. Der Track bot den Fahrern dieses Jahr einige neue Passagen und sorgte so für Abwechslung und den nötigen Anspruch.
Seeding
Bereits im Seeding Run machte bei den Elite Men der Vorjahressieger Johannes Fischbach seine Absichten deutlich. Mit einer 3:46.792 Minuten Abfahrt und der damit schnellsten Zeit, war deutlich zu erkennen, wer seinen Titel verteidigen möchte. Fast eine Sekunde mehr brauchte der zweitplatzierte Erik Irmisch (GER – Team Racing Dudes). Bei den Elite Women war es das Allroundtalent Maria Franke (GER – Team NRG), die mit 4:46.135 Minuten im Ziel einfuhr. Die Verhältnisse waren allerdings gerade bei den Elite Klassen ziemlich unbeständig und boten von heftigem Regen bis zu Sonnenschein verschiedenste Wetterlagen und durch die Nässe eine nicht gerade einfache Strecke.
Sonntag – Das Finale
Ab Sonntagmittag war es dann endlich soweit. Die Fahrer stiegen ein letztes Mal in den Lift, um sich dann am Start für den großen Showdown vorzubereiten. Die Pro Masters Klasse ging als erste lizenzierte Kategorie auf die gut eingefahrene Strecke. Benjamin Herold (GER – Team NRG) demonstrierte die schnellen Bedingungen, den der mittlerweile wieder absolut trockene Track zuließ. Mit 3:47.058 Minuten fuhr er unglaubliche 8 Sekunden schneller als der zweitplatzierte Martin Schneider (GER – Bikepark Albstadt). Nach dem dritten Platz im letzten Jahr bei der DM ist dies wohl das Ergebnis, welches er sich erhofft hatte – für nächstes Jahr heißt das Ziel dann wohl Titelverteidigung. Dritter wurde Christian Junker (GER – Rose Factory Racing Team).
Bei den Nachwuchsfahrern der U17 Klasse konnte sich Max Hartenstein (GER – MTB-Bande Schatzki) durchsetzen. Mit einer Zeit von 3:45.337 Minuten und damit 8 Sekunden Vorsprung auf Felix Krüger (GER – MRC YoungGuns), war der Sieg eindeutig und lag sogar im Bereich des Gewinners der nächst höheren Klasse. Dritter wurde Nino Zimmermann (GER – GZ-Racing) mit 4:07.106 Minuten.
In der U19 Klasse heißt der glückliche Gewinner, wie auch schon in Willingen, Tim Schlüßler (GER – Team NRG). Gerade einmal 3:45.199 Minuten brauchte der Next Racing Generation Fahrer vom Start über den Hasenhorn ins Ziel und war damit sogar schneller als Johannes Fischbach im Seeding Run. Direkt dahinter landete Silas Grandy (GER – Gates Nicolai Mountainbike Team), der nicht einmal eine halbe Sekunde langsamer war. Und auch der drittplatzierte Simon Weber (GER – MRC YoungGuns) lieferte eine top Abfahrt in 3:49.166 Minuten ab.
Das Fahrerfeld der Elite Women war mit 18 gemeldeten Teilnehmerinnen diesmal gut gefüllt und bis auf die seit letzter Woche verletzte Franziska Meyer (GER – Conti Nicolai Team) waren alle Favoritinnen am Start. Sandra Rübesam (GER – Rose Factory Racing), die nach einem Sturz beim Europacupauftakt in Kranjska Gora bis vor wenigen Wochen pausieren musste, meldete sich mit einem fulminanten Lauf zurück und konnte so endlich den lang ersehnten Deutschen Meistertitel mit nach Hause nehmen. Maria Franke (GER – Next Racing Generation) mausert sich dieses Jahr als wahres Multitalent. Die Elite Women Fahrerin führt aktuell die Listen in drei verschiedenen Sportarten an. Neben dem ersten Rang im Zwischenergebnis des German Cups konnte sie auch auf dem Motorrad glänzen und zwar sowohl in der Disziplin Enduro als auch im Motocross. Auch heute bewies die Zeitzerin erneut ihr Talent auf dem Downhill Track. Mit 4:26.716 Minuten holte sie die zweitschnellste Zeit und somit den Vizetitel. Den dritten Pokal reservierte sich Katrin Karkhof (GER – Pivot Cycles) mit 4:27.709 Minuten. Harriet Rücknagel, die Deutsche Meisterin der zurückliegenden fünf Jahre, musste sich enttäuscht mit dem fünften Platz zufrieden geben.
Das Highlight boten jedoch wieder einmal die Elite Men, als sie die wohl beliebteste Strecke Deutschlands unter ihre Stollen nahmen. Gleich zu Beginn legte Christoph Felix Schnettler (GER – 2Cycles), der im Seeding Run noch ausgefallen war, eine beachtliche Zeit von 3:43.987 Minuten an den Tag. Damit war er bis kurz vor Schluss der schnellste Fahrer und durfte es sich für lange Zeit im Red Bull Hot Seat gemütlich machen. Erst Daniel Ludwig (GER – Scott Germany) konnte ihn mit einer Zeit von 3:41.658 Minuten entthronen. Die letzten Fahrer mischten dann die Zeiten noch mal ordentlich durch. Doch der Beste kam zum Schluss und durfte nun bereits zum dritten Mal den Deutschen Meistertitel einpacken. Johannes Fischbach lieferte einen sensationellen Lauf in 3:32.790 Minuten ab und verteidigte so seinen Titel vom Vorjahr. Zweiter in der Deutschen Meisterschaft wurde Jasper Jauch (GER – Team Liteville) mit 1.636 Sekunden mehr auf dem Zähler und darf sich damit amtierender Vizemeister nennen. Noch knapper fiel die Entscheidung zwischen dem Zweiten und Dritten aus. Jasper Jauch und Benny Strasser (GER – Radon Magura Factory) lagen nur 3,5 Hundertstelsekunden auseinander. Auf dem Podium konnten alle drei ein hart erarbeitetes Ergebnis feiern. Der wohl größte Favorit bei jeder deutschen Meisterschaft der letzten Jahre, Marcus Klausmann (GER – Ghost), musste bei einem Sturz alle Hoffnungen auf den erneuten Titel begraben. In der Wertung des iXS German Downhill Cups schob sich noch ein weiterer Fahrer dazwischen. Bryn Dickerson (AUS – TEAM Racing DUDES) war zweitschnellster Elite Men Fahrer mit einer Zeit von 3.33.473 Minuten.
Jetzt heißt es beim iXS German Downhill Cup erst einmal die Sonne genießen und Kraft tanken bis es in fast zwei Monaten in die nächste Runde geht. Am 21. August begrüßt dann der Inselsberg in Tabarz die Fahrer zum vierten Lauf und läutet damit die zweite Hälfte der Saison ein.
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