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Downhill-WM in Val di Sole: Vorschau und Favoriten

In jeder Sportart beschert ein legendäres Event dem Sieger bleibenden Ruhm. An diesem Wochenende rückt mit der Black Snake die berüchtigte Downhillstrecke in Val di Sole für die Weltmeisterschaften 2021 wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit, wenn das begehrte Regenbogentrikot zum dritten Mal im Trentino vergeben wird. Eine Besonderheit, die einem Rennen noch mehr Pathos verleiht: Was die Streif von Kitzbühel für den alpinen Skisports bedeutet, ist die Black Snake im Downhill.

Die Strecke

Die 2,4 Kilometer lange Strecke mit 540 Höhenmetern und einer durchschnittlichen Steigung von 22 Prozent, die in der Spitze sogar bis zu 40 Prozent beträgt, stellt selbst für die erfahrensten Athleten eine extreme Herausforderung dar. Zusätzlich zu den bekannten Abschnitten wie dem Val di Sole Jump wurde vor drei Jahren erstmals der 15 Meter hohe Trentino Jump integriert. Der letzte Abschnitt der Black Snake trägt den treffenden Namen „The Hell“ – eine Wand aus Felsen und Wurzeln, die direkt vor dem Pippo Jump liegt, der die Fahrer nach einem 20-Meter-Sprung ins Ziel führt.

Die wohl härteste Strecke auf dem diesjährigen Rennkalender feierte in der Saison 2018 ihr 20-jähriges Jubiläum, doch ihr Charme ist auch heute noch ungebrochen. Die Streckenführung fordert die Gesetze der Schwerkraft heraus und ist selbst für die DH-Spezialisten ein Ritt auf der Rasierklinge, denn Fehler verzeiht die Piste nicht. Am Sonntag kommt es also zum Showdown der Stars beim wichtigsten Downhill-Rennen der Saison.

Die Favoriten

Neben dem südafrikanischen Altmeister Greg Minaard mit drei Titeln im Gepäck sind es vor allem die formstarken Franzosen um Loris Vergier und den viermaligen Weltmeister Loic Bruni, die es zu schlagen gilt. Beim vergangenen Downhill-Worldcup in Maribor landeten mit Benoit Coulanges und Thibaut Dapréla zwei weitere französische Fahrer auf den ersten sechs Plätzen. Doch auch mit dem zweimaligen Champion Danny Hart sowie dessen britischem Landsmann Laurie Greenland aus Bristol ist jederzeit auf dem Hot Seat zu rechnen. Der 24-Jährige wurde 2015 Juniorenweltmeister an gleicher Stelle, ein Jahr später direkt auch Vizeweltmeister in Val di Sole nach seinem Wechsel zur Elite. Ob Reece Wilson als Überraschungssieger 2020 erneut ein Coup gelingt? Zumindest dürfte das Regenbogentrikot für einen zusätzlichen Schub im Rennen sorgen. Nicht an den Start gehen aufgrund von Verletzungen Aaron Gwin, Gee Atherton und die Brüder Amaury und Baptiste Pierron.

Bei den Frauen hat Myriam Nicole beste Erfahrungen, wie man sich zum Champion kürt, womit sie automatisch zu den Top-Favoritinnen zählt. Punktgleich mit der Französin liegt WM-Titelverteidigerin Camille Balanche derzeit in der Weltcup-Gesamtwertung in Führung, und die konstant starke Schweizerin wird alles daran setzen, erneut im Kampf um die vorderen Plätze entscheidend eingreifen zu können. Doch auch mit Vali Höll ist jederzeit zu rechnen, denn wenn die Österreicherin ohne gröbere Fehler durch das Rennen kommt, ist sie an einem guten Tag in der Lage, die gesamte Konkurrenz zu dominieren. Rechtzeitig aus der Verletzungspause zurück greift zudem Marine Cabirou wieder ins Geschehen ein. Als amtierende Weltcup-Gesamtsiegerin und mit dem Wissen, wie man in Val di Sole gewinnt, sollte man auch sie auf dem Zettel haben. Dank ihres Triumphes in Val di Sole im Jahr 2018 gesellt sich auch die Britin Tahnée Seagrave zu den Anwärterinnen auf den Titel. Zu den stärksten Fahrerinnen im Feld zählen außerdem die WM-Dritte des Vorjahres, Monika Hrastnik, sowie die formstarke Eleonora Farina aus Italien, die in Maribor nur knapp ihren ersten Weltcupsieg verpasst hatte. Nach ihrer Schulterverletzung greift endlich Nina Hoffmann in Val di Sole wieder ins Downhill-Geschehen ein, doch laut eigener Aussage dürfte es noch nicht reichen für einen der vorderen Plätze.