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iXS Downhill Cup in Les Deux Alpes

Die dritte Runde des iXS European Downhill Cups war am vergangenen Wochenende Teil des Crankworx Festivals in Les Deux Alpes. 260 Fahrer aus 30 Nationen gingen an den Start, wobei sich am Ende Myriam Nicole und Loic Bruni auf heimischem Boden durchsetzen konnten.

Bereits im letzten Jahr gastierte der iXS European Downhill Cup im französischen Les Deux Alpes. Eingebettet in den europäischen Ableger des Crankworx Festivals ist das Rennen eines der Highlights des sportlich hochkarätigen Programms. Viele der ganz großen Namen fanden sich in der Startliste und somit war ein spannendes Rennen zu erwarten.

Bereits beim Track Walk wurde vielen der Teilnehmer deutlich, dass die ziemlich lange Strecke mit etwa 700 Metern Höhendifferenz hohe Geschwindigkeiten zulassen wird, allerdings aufgrund der extremen Trockenheit das Gripniveau im staubigen Boden wohl eher gering ausfällen würde. Im Training zeigte sich dann, dass es für viele das Staubigste war, das sie jemals gefahren sind. Und wenn man solche Aussagen von Australiern hört, dann hat das definitiv was zu heißen.

iXS Downhill Cup Les Deux Alpes
Staubrennen in Les Deux Alpes

Wie immer beim European Cup waren die Trainingssessions ziemlich entspannt und somit blieb genug Zeit, sich auch den anderen Attraktionen des Festivals zu widmen. Für viele Teilnehmer standen sowieso mehrere Wettbewerbe auf dem Programm. Los ging es am Donnerstag mit den Whip-Offs, bei dem sich Bernardo Cruz (BRA) und Casey Brown (CAN – Bergamont Hayes) mit viel Style als Sieger in den Geschichtsbüchern des Festivals verewigten. Freitag stand dann neben den ersten Trainingsruns auf der DH-Strecke auch der Dual Speed & Style sowie die Pumptrack Challenge an, beides absolut zuschauerfreundliche und unterhaltsame Rennen. Beim Speed & Style setzte sich erneut ein Downhiller durch, diesmal allerdings Bernard Kerr (GBR – Pivot Factory Team). Beim Pumptrack hatten Adrien Loron (FRA – Scott Velosolutions) und Anne Caro Chausson (FRA – Ibis) die schnellsten Zeiten.

Der Samstag begann erneut mit den Trainingsläufen, bevor dann die Qualifikation anstand. Die Bedingungen wurden natürlich nicht einfacher, die Strecke war extrem ausgefahren und sobald man nicht genug Abstand zu einem Vorausfahrenden einhielt, war sowohl die Sicht eingeschränkt, als auch das Atmen nicht gerade angenehm. Die frische Bergluft wurde ersetzt durch einen Zustand als würde man als Letzter in einem Sahara Konvoi fahren.

Auf jeden Fall konnte man bei diesen Bedingungen viel Spaß haben, denn es war wie Fahren im Schlamm, nur ohne nass zu werden.

Aber irgendwann war der Spaß vorbei und die ernstzunehmenden Zeitläufe waren an der Reihe. Insbesondere die Fahrer der Klasse Elite Men mussten ordentlich Gas geben, denn nur die Top 30 würden am Sonntag im Super Final um den Tagessieg fahren. Und gerade bei einem so hochkarätig besetzten Rennen, waren die Plätze hart umkämpft, nicht zuletzt, da neben den Top Elite Women eben nur das Super Final live übertragen wurde. Schnellster des Tages war Wyn Masters (NZL – Team Bulls), gefolgt von Sam Blenkinsop (NZL – Norco) und Remi Thirion (FRA – Commencal). Opfer der erhöhten Erdanziehung war Vorjahressieger Gee Atherton (GBR – GT Factory Team), der bei Vollspeed einmal ordentlich im Staub abtauchte und wahrscheinlich sogar beim nächsten Essen noch Sand zwischen den Zähnen gehabt haben dürfte. Bei den Frauen war es Tracey Hannah (AUS – Polygon UR), die sich mit knapp fünf Sekunden vor Myriam Nicole (FRA – Commencal) die Bestzeit sicherte. Somit schien die Französische Meisterin wieder vollständig genesen zurück im Rennzirkus zu sein und hatte sich schon mal in eine gute Ausgangslage gebracht, um ihren Sieg des Vorjahres zu verteidigen. Finn Iles (CAN – Lapierre Gravity Republic) und Alex Marin (ESP – Giant Factory) waren die Schnellsten der U17 bzw. U19 Kategorie und hätten mit ihren Zeiten beide entspannt die Qualifikation für das Super Final geschafft.

Finale am Sonntag

Die erste Startgruppe am Sonntag waren wie gewohnt die Masters Fahrer. Mads Weidemann (DEN – madweidemann.com) dominierte mit 7 Sekunden Vorsprung vor Paolo Alleva (ITA – Scout/Nukeproof), Dritter wurde Jerome Crottaz (SUI – Cyclone DH Team). Die gut besetzte Klasse der U17 Fahrer entschied mit 13 Sekunden Vorsprung der aus Whistler, der Geburtsstätte des Crankworx Festivals, stammende Finn Iles für sich. Kaos Seagrave (GBR – FMD Racing) sicherte sich den zweiten Rang, gefolgt von Andrea Bianciotto (ITA – Korax Lapierre Dirty Team), der damit seine Führung in der Gesamtwertung weiter behaupten konnte. In der U19 Klasse konnte Loris Revelli (ITA – Argentina Bike) den Platz als Sieger und Serienführender verlassen, Alex Marin wurde Zweiter, Max Warshawsky (AUS – Bergamont Hayes) platzierte sich auf dem dritten Rang. Im Small Final der Elite Men konnte sich Boris Tetzlaff (AUT – Sports Nut Team) als Einziger mit einer Zeit unter 4 Minuten ins Rampenlicht rücken.

Das Finale der Elite Women war an Spannung kaum zu übertreffen. Als Erste ging Anneke Beerten (NED – Specialized Racing) auf den Kurs und konnte sich für einige Zeit im Red Bull Hot Seat behaupten. Die nächste ernstzunehmende Bestzeit konnte Emilie Siegenthaler (SUI – Pivot Cycles) runterbringen, danach kam Casey Brown, die allerdings unterwegs ein paar Federn lassen musste und mit Absperrband am Lenker und einem zerrissenen Trikot die Ziellinie überquerte und somit nicht bei der Vergabe des Sieges mitreden konnte. Anschließend waren es nur noch die zwei Schnellsten des Vortages, die im Zielbereich erwartet wurden. Für Myriam Nicole offenbarte die Anzeigetafel einen Vorsprung von über 8 Sekunden und somit war klar, dass Tracey Hannah wohl ordentlich am Gas drehen muss, um da noch etwas entgegenzusetzen. Die Zwischenzeit zeigte einen Rückstand von etwa 2 Sekunden, aber im nachfolgenden Abschnitt sah sie um einiges schneller aus als Nicole. In der Nähe des Zielbereichs schien es, als hätte sie ihren Rückstand wieder aufholen können, aber der Blick auf die Anzeige klärte auf: Myriam Nicole konnte mit 3 Hundertstelsekunden Vorsprung ihren Sieg des Vorjahres verteidigen und verwies Tracey Hannah auf Platz zwei, Emilie Siegenthaler wurde Dritte. Mit diesem Ergebnis sicherte sich Tracey Hannah die Führung in der Crankworx Downhill Wertung und zugleich in der iXS European Cup Wertung.

Myriam Nicole © Thomas Dietze
Myriam Nicole © Thomas Dietze

Direkt nach den Frauen gingen die Super Final Fahrer der Klasse Elite Men auf den Kurs. Als erster war George Brannigan (NZL – Trek World Racing) an der Reihe, der schon am Vortag Probleme hatte  und nur aufgrund des Protected-Status im Super Final um den Tagessieg antreten konnte. Aber das Glück schien an diesem Wochenende nicht auf seiner Seite zu sein, denn nach einem kapitalen Sturz musste er die Strecke verlassen und überquerte somit nicht die Ziellinie. Direkt nach ihm kam Gee Atherton, der in allen drei Jahren zuvor den Platz als Sieger verlassen konnte. Mit einer Zeit von 3:52.529 Minuten lag er schon dicht an der Bestzeit des Vortages, aber würde dies auch reichen? War die Strecke im Vergleich zum Vortag langsamer geworden? Darüber konnte sich der Brite eine längere Zeit im Hot Seat Gedanken machen. Als Erstes kam an der Zwischenzeit Ferran Jorba (ESP – Intense Factory) gefährlich nahe an die Bestmarke von Atherton heran, konnte dies aber nicht bis ins Ziel halten. Der nächste Fahrer war Bernhard Kerr, und auch bei ihm leuchtete die Zwischenzeit grün. Kerr behielt jedoch die Nerven und rettete einen hauchdünnen Vorsprung bis ins Ziel. Dann kam Guillaume Cauvin (FRA – Giant Factory Team) und auch er konnte unterbieten. Als Nächster war Marcelo Gutierrez (COL – Giant Factory Team) an der Reihe, landete mit seiner Zeit aber weit abgeschlagen. Nun standen noch vier Fahrer am Start. Bei der Fahrt von Loic Bruni (FRA – Lapierre Gravity Republic) tobte die Menge, denn es sah nicht nur spektakulär aus, was er da vor Heimpublikum zeigte, es war auch noch die Bestzeit mit 3:44.759 Minuten und über 5 Sekunden Vorsprung.

Loic Bruni
Loic Bruni © Thomas Dietze

Dann kam mit Remi Thirion erneut ein Franzose und auch er brachte eine erstaunliche Zeit ins Ziel. 4,6 Sekunden hinter Bruni bedeuteten vorerst der zweiten Rang. Sam Blenkinsop war auf dem Kurs, seine Zwischenzeit war vielversprechend, aber für den Sieg schien es auch dort schon nicht mehr zu reichen. Im Ziel setzte er sich an die dritte Stelle hinter Thirion. Nun war es also nur noch Wyn Masters, der Schnellste des Vortages. Doch die Uhr lief und lief und als er endlich im Sichtfeld des Zieles erschien, war zusehen, dass das vordere Rad platt war und der Neuseeländer wohl einen tiefen Krater im staubigen Boden der Strecke hinterlassen haben musste. Somit machte Loic Bruni den französischen Doppelerfolg perfekt und übernahm damit die Führung im iXS European Downhill Cup sowie in der Crankworx Downhill Wertung.

Siegerehrung Herren
Siegerehrung Herren © Thomas Dietze

Die Strecke des Downhill Rennens im Rahmen des Crankworx Festivals hatte es definitiv in sich und hat so manchen Fahrer an die Grenzen geführt. Ein hartes Stück Arbeit liegt hinter den Athleten, die wieder einmal ordentliche Action geboten haben. Weiter geht es mit dem Europacup Mitte August im tschechischen Spicak bevor dann nur noch im September das Finale in Leogang auf dem Programm steht. Weitere Informationen und die vollständigen Ergebnisse gibt es wie immer unter www.ixsdownhillcup.com.

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