Das PROPAIN TYEE FLO, ein Enduro-Bike „for Ladies only“, wurde nicht nur für Frauen sondern auch von Frauen entwickelt. Der Bike-Hersteller aus Tettnang legte viel Wert auf das Feedback der Mädels und ließ es in die Entwicklung einfließen.
Ziel war es, ein Enduro-Bike zu entwickeln, dass eine frauenspezifische Ausstattung und Performance bietet. Dabei verzichtete man auf eine spezielle Damengeometrie und konzentrierte sich auf leichte Anbauparts und Federelemente, die sich auf ein geringeres Körpergewicht einstellen lassen. Interessant für kleine Frauen ist vor allem die Rahmengröße XS.
Inzwischen gibt es das Bike in einer leicht überarbeiteten Version: Das Besondere am TYEE FLO ist das variable Ausfallende an der Kettenstrebe, das es ermöglicht, Laufräder sowohl in 26 als auch 27,5 Zoll zu fahren. Außerdem stehen fünf verschiedene Ausstattungsvarianten und mehrere Farb- und Decal-Kombis zur Auswahl.
Sarah Eckardt, eine der fünf PROPAIN-Ladies, stand uns für uns kurzes Interview zur Verfügung und erzählte von ihrer Arbeit mit PROPAIN.
Sarah, du bist bei PROPAIN im Ladies-Team. Erzähl doch mal, wer steckt hinter dem Team?
Hinter dem Ladies-Team stecken Solveig Lindgren, Ana Raecke, Manu Bechert und ich. Wir freuen uns, dass ab nächster Saison auch Patricia Rupp mit „auf dem Bike sitzt“ – fünf Frauen mit unterschiedlichen Bikehintergründen und –geschichten. Eben einfach bunt gemischt.
Wofür hat man Euch bei PROPAIN eingespannt?
Ganz klar, um Spaß am Biken zu haben und zu vermitteln. Das bringen wir auf verschiedene Arten rüber: Solveig und Patricia bei ihren Fahrtechnikkursen von Riding Style und ab nächster Saison vermehrt auf Endurorennen, Ana auf DH Rennen und Manu und ich hobbymäßig so oft es geht in den Bikeparks und auf Touren. Nebenbei sind wir mit auf den Testivals und der Eurobike und stehen den Mädels mit Rat und Tat zur Seite.
Wie sehen Deine Aufgaben im Team aus?
Ich übernehme alles was mit der Organisation rund um unsere Vorhaben zu tun hat und stimme z.B. die Termine unter uns ab.
Wie ist der Ablauf von der Idee zum fertigen Bike? An welcher Stelle kommt ihr zum Zuge? Wie viel Zeit investiert ihr?
Von der Idee zum fertigen TYEE FLO hat es eine kleine Weile gedauert und es lief anders als erwartet. Vier Mädels einen Farbkatalog in die Hand zu geben, ist keine gute Idee. Wir haben uns ein Wochenende lang in Tettnang getroffen und alles besprochen und eingebracht, was uns Mädels am Herzen lag. Perfekt abgestimmte Federelemente und leichte Parts. Zusätzlich eine Rahmennummer kleiner, aber auf eine extra Lady-Geometrie haben wir bewusst verzichtet.
Was gefällt dir an Deinem Tyee besonders?
Das Mädchen in mir sagt: Es ist orange, glitzert und hat lila Decals mit Sternchen. Die Bikerin in mir sagt: Das FLO lässt einfach keine Wünsche offen. Der Rahmen in Kombination mit den Parts ist einfach nur top und will auf den Trails – am liebsten abwärts – bewegt werden. Ich bin gespannt darauf, wie es sich mit den Laufrädern in 650B verhält.
Wie bist du zum Team dazu gestoßen?
Durch puren Zufall: Ende 2011 habe ich mir das Spindrift bei PROPAIN gekauft und war damit wohl zufällig die erste Frau, die ein Bike bei den Jungs bestellt hat. Ende 2012 kam David Assfalg, einer der beiden Geschäftsführer, dann auf mich zu und fragte, ob ich nicht Lust auf das Projekt hätte und bei so einem Angebot kann frau doch nicht „nein“ sagen.
Kanntet Ihr Mädels Euch vorher schon?
Nein, ich kannte die Mädels vorher noch nicht. Die verschiedenen Events und gemeinsamen Ausflüge sorgten aber dafür, dass sich das schnell änderte und wir passen einfach zusammen.
Macht Dir die Arbeit im Team Spaß? Was erlebt Ihr denn so?
Ja, es macht absolut Spaß und als Arbeit würde ich das deshalb auch nicht bezeichnen. Die Saison begann mit dem Ladies Opening in Beerfelden und endete mit einem Videoprojekt. Zwischendurch gab es Fotoshootings und Mädelscamps, die wir begleiteten. Wir haben viele begeisterte, bikende Mädels kennen gelernt und zusammen Zeit auf dem Rad verbracht – besser geht’s kaum.
Seit wann fährst Du schon Mountainbike? Und wann bist du dein erstes Rennen gefahren?
Die ersten Touren im Sauerland habe ich bereits mit 14 Jahren gedreht. Nach einer längeren Pause kam ich 2008 während meines Studiums in Wernigerode/Harz wieder zum Touren fahren und es wurden fleißig Höhenmeter getreten. Mit dem Umzug nach Kassel kamen dann die ersten Bikeparkbesuche und ich habe das Freeriden für mich entdeckt. Bisher bin ich nur ein Rennen gefahren, wobei man das auch nicht als ein solches bezeichnen kann. In der nächsten Saison steht sicherlich mein erstes Endurorennen auf dem Programm, ich bin gespannt.
Was machst Du denn hauptberuflich?
Zur Zeit stecke ich in den letzten Zügen meines Masterstudiums in BWL und schreibe an meiner Thesis. Danach beginnt der Ernst des Lebens, die Bewerbungen dafür laufen schon.
Wirst Du nach dem Studium weiterhin für das Propain-Team arbeiten?
Natürlich, wir haben für die nächste Saison schon eine Menge Pläne geschmiedet und ich kann es kaum erwarten, dass es wieder losgeht.
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