Matti Lehikoinen
Kaum ein anderer Fahrer musste so viele Höhen und Tiefen durchleben, wie Matti Lehikoinen. Er konnte zwar in seiner World Cup Karriere viele Erfolge feiern – wie den Sieg in Champéry 2007 und den zweiten Platz der World Cup Gesamtwertung im selben Jahr – dafür hat er aber auch Verletzungen durchlebt, die viele von uns wahrscheinlich nicht weg gesteckt hätten.
Man down
Immer wieder gingen die Meldungen durch die Mountainbike Welt, dass Matti Lehikoinen wieder im Krankenhaus ist. Er entging mit zwei gebrochenen Rückenwirbeln knapp einer Querschnittslähmung und musste lange um die Bewegungsfreiheit seiner Arme bangen, als er sich beide Handgelenke zertrümmerte.
Aber das sollte noch nicht sein schwerster Unfall gewesen sein. Bei den Nordischen Downhill Meisterschaften 2011 ging er über den Lenker und knallte ungebremst auf den Kopf. Dabei hat er sich sowohl den Unter- als auch den Oberkiefer gebrochen, die Augenhöhle zertrümmert und die Zunge in zwei Teile gebissen. Nach acht Stunden OP, 56 Schrauben, 13 Platten und zwei Wochen Intensivstation war das Schlimmste überstanden.
Matti konnte noch nicht mal richtig sprechen, da stimmte er am Telefon zu auch die kommende Saison wieder World Cup Rennen zu fahren. Vielleicht etwas voreilig. Man kann sich überhaupt nicht vorstellen, was ein derart schlimmer Unfall mit einem macht. Matti erzählte später, dass ihn Fahrräder nach dem Unfall angewidert haben und er panische Angst davor hatte wieder zu fahren. 2012 ging er bei seinem letzten World Cup Rennen an den Start.
Ein neues Kapitel
Nach so einer Verletzungsgeschichte würde es einleuchten, dass jemand der Mountainbike Welt irgendwann den Rücken kehrt. Aber nicht Matti Lehikoinen. Auch in den vergangenen Jahren war er bei jedem World Cup Rennen am Start, nämlich als Trainer des norwegischen Downhill Teams.
Dieses Jahr wird der Finne auch wieder selbst an den Start gehen und bei der Enduro World Series teilnehmen. Er wird von Nukeproof und Mavic gesponsert und zeigt in dem kleinen Video schon, dass er auf jeden Fall wieder Spaß am Fahren hat. Wir freuen und darauf, Matti wieder aktiv auf dem Bike zu sehen und drücken ihm die Daumen für eine erfolgreiche Saison!
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