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Schöne Sch**** – Benny Strassers Saisonabschluss

Okay, das war jetzt nicht unbedingt das Ende, wie ich es mir vorgestellt hatte. Mein erster Sturz dieses Jahr nahm mich leider etwas unsanft aus dem Rennen um den schnellsten Downhiller der Welt. Und das, obwohl ich perfekt vorbereitet war und mehr als gut mit der Strecke zurecht gekommen bin. Aber so ist er, der vermutlich geilste Sport der Welt…  bruch

Doch fangen wir von vorne an: Eurobike Friedrichshafen. Im Anschluss an den letzten Worldcup dieses Jahr in Frankreich war gut eine Woche Zeit bis zur WM in Norwegen. Neben abschließenden Trainingseinheiten standen für mich ebenso zwei Tage Messe auf dem Programm. Es ist einfach wieder schön gewesen, nachdem sich die letzten Jahre Eurobike und WM terminlich überschnitten hatten, alle Gesichter, und auch sich selbst, persönlich zu sehen. Natürlich hat man während der Saison viel miteinander zu tun, aber eben fast ausschließlich digital. Neben netten Gesprächen und einer guten Zeit fand am Mittwoch Abend ebenso die 1. Brügelmann Seesprint-Party statt, zu der ich von meinem Hauptsponsor Bikeunit geladen war. Ich war sehr gespannt, wie ich mich im direkten 500m K.O. gegen nahmhafte Größen wie Karl Platt schlagen würde. Und siehe da, meine Form war spitze, so dass ich mich bis kurz vor der Kotzgrenze ins Finale gegen Simon Geschke und auf einen tollen 2. Platz fahren konnte. Eine gute Sache, die absolut nach Wiederholung schreit für nächstes Jahr!

Trackwalk in Hafjell
Trackwalk in Hafjell

Im Anschluss daran ging es mit brennenden Beinen auf die weite Reise gen Norden. Ein Teil der Nationalmannschaft reiste zusammen mit dem Flugzeug an. Doch ich entschied mich für das gewohnte Umfeld und so fuhren wir einige Autobahnkilometer weiter mit unserem Wohnmobil auf die Fähre. Zwei Tage später erreichten wir die Kaderunterkunft und durften unseren Platz in der Expo beziehen. Die Stimmung bei den anwesenden Fahrern war super und so erlebten wir gemeinsam die Eröffnungsfeier im schönen Lillehammer. Da der Zeitplan bei einer Weltmeisterschaft bekanntlich sehr großzügig gehalten ist, hatten wir ein paar Tage bis zum ersten Training zu überbrücken. Die Streckenbesichtigung offenbarte uns einen nahezu identischen Verlauf zum Vorjahr. Außerdem ließen wir uns es nicht nehmen, bei einem kleinen Bootsausflug auf dem angrenzenden Fjord bei bestem Wetter schwimmen zu gehen.

Bennys Fahrerlager in Hafjell
Bennys Fahrerlager in Hafjell

Und dann war es endlich soweit, wir durften auf die Strecke. Zusammen waren wir schnell auf gutem Speed und konnten die schwierigsten Passagen sauber meistern. Die Kunst für mich lag darin, in die sonst eher langsame und technische Strecke bei nun staubigen Bedingungen voll reinzuhalten. Im Vergleich zu anderen Fahrern waren wir dem Ganzen gut gewachsen. Nach meinen Top 40 Ergebnissen der vergangenen Jahre war ich guter Dinge, mein Ziel unter die besten 30 der Welt zu fahren, auch zu erreichen. Ein letzter Indikator dafür sollte der Zeitlauf am Samstag werden, der bei der WM anstelle eines Seedingruns bzw. einer Qualifikation abgehalten wird. Das Training startete sehr früh und ich war als Spätaufsteher auch im Anschluss daran irgendwie noch nicht ganz bei der Sache. Und dann passierte es. Kurz nach meinem Start verriss es mir im Ausgang des ersten Steinfeldes bei einem sehr technischen Absprung auf einen schmalen Steg plötzlich mein Hinterrad und ich schlug kopfüber heftig in die Steine ein.

Da war die Welt noch in Ordnung!
Da war die Welt noch in Ordnung!

Besonders viel weiß ich nicht mehr, ich lag weiter unten auf der Wiese und mein Bike war in Ordnung. Oder auch nicht ganz, das Hinterrad war platt. Ein paar Starter nach mir ließ ich passieren, bevor ich weiter rollte. Für die Betreuer im Ziel ist es das Schlimmste, nicht zu wissen, warum man nicht kommt. Und dennoch wollte ich gerne bei ein paar Linien für den Renntag schauen, wie die anderen sie fahren. Doch ich merkte schnell, dass ich den Lenker nicht mehr richtig halten konnte. Also musste ich die Strecke verlassen und eine leichte Bikeparkstrecke hinunter fahren. Unten wurde dann klar, dass die Schmerzen doch größer waren als erwartet. So stattete ich unserem Doc einen kurzen Besuch ab, nachdem ich mich aus den Protektoren quälen konnte. Diagnose: Schultereckgelenkssprengung links, Tossi 3 sowie Bänderriss im Daumen rechts. WM vorbei, Saison auch. Zuschauen war angesagt, schöne Sch****!!!

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Leider erging es einigen anderen ähnlich bescheiden und dennoch durften wir einen genialen Renntag erleben. Mittlerweile war ich quasi fast handlungsunfähig. Wir entschieden uns dennoch, ein paar schöne Tage im Trollstigengebirge sowie dem Geirangerfjord zu verbringen. Gute 4.500 Kilometer später wurde zu Hause klar, dass weiter konservativ versucht wird zu behandeln und ich zur Stabilisierung vor der Krankengymnastik weitere zwei Wochen in Gilchrist sowie der Daumenschiene verbringen soll. Anschließend wird eine Entscheidung für oder gegen die Operation getroffen, bei der mittels einer Art Flaschenzug die Schulter zusätzlich zusammengezogen wird. Bisher schwebe ich also noch ein wenig in Ungewissheit, wie das ausgehen wird. Die Finalläufe der übrigen Rennserien waren damit allerdings endgültig vom Tisch. Besonders schade war es um meinen tollen Stand im European Cup, den ich letztendlich nicht halten oder sogar noch ausbauen konnte: Platz 9 am Ende.

Glänzte leider mit Abwesenheit ©Thomas Dietze

Aber auch im Germancup musste ich mit glänzender Abwesenheit ein wenig Federn lassen und konnte mich trotz zweier nicht besuchter Rennen mit Platz 3 und lediglich 8 Punkten Rückstand behaupten. Allgemein kann ich mit der Saison also zufrieden sein, die weitere Tendenz nach oben ist stark zu erkennen und ich hoffe, mich möglichst bald zurück in die körperliche Vorbereitung für 2015 stürzen zu können. In der Zwischenzeit habe ich dafür bereits sämtliche Renntermine für 2015 herausgesucht und auch mein Fotoalbum der Saison 2014 vollendet, in dem ihr euch meine Erlebnisse nochmals im Schnelldurchlauf zu Gemüte führen könnt. Vielen Dank an dieser Stelle auch nochmals an alle meine Unterstützer, die das möglich machen. Ganz vorne natürlich meine beiden Hauptsponsoren Solid Bikes und Bikeunit sowie mein Arbeitgeber und Co-Sponsor Magura. Aber natürlich auch an meine Familie und Freunde, die nicht nur mental im Hintergrund einen Großteil des Erfolges ausmachen. Dankeschön für alles!

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