René ist Fahrtechniktrainer und selbst seit vielen Jahren aktiver Rennfahrer. Egal ob im Enduro- oder Downhillbereich, an Sonntagen wird gegen die Zeit gefahren! So kurz vor der Saison stecken natürlich viele in den letzten Vorbereitungen für die anstehenden Rennen. Also wollten wir mal wissen, wie man sich eigentlich am besten auf so ein Enduro Rennen vorbereitet.
Worauf sollte ich beim Training besonders achten?
Die Hauptsache ist, dass das Training Spass macht! Es lernt sich leichter wenn man mit Freude bei der Sache ist. Das ist beim Ausdauertraining sicherlich nicht immer 100%ig zu erwarten aber beim Rest sollte man schon Spaß haben. Natürlich braucht es aber auch multiple Fahrtechniken bei Enduro Rennen, an denen es ausgiebig zu feilen gilt. Die Piloten müssen schließlich echt vielseitig sein.
Welche Art von Training ist am wichtigsten? Kommt es eher auf die Kondition an oder sollte man sich lieber auf Kraft und Technik konzentrieren?
Da hat bestimmt jeder seine eigene Theorie. Fahrer die konditionell stark sind sollten sich vielleicht mehr auf Fahrtechnik konzentrieren und umgekehrt. Wichtig ist jedoch auch das Krafttraining nicht zu vernachlässigen. Die Stärkung des Rumpfs (Bauch und Rückenmuskeln) ist von enormer Bedeutung für’s Biken und wird gerne unterschätzt! Genauso sieht es bei Übungen für das Gleichgewicht aus. Die richtige Kombination bringt am Ende den Erfolg.Was sind die wichtigsten Regeln bei der Vorbereitung?
Kontinuität, Progression, Leidenschaft, wenn diese 3 Dinge zusammen kommen, dann geht was! Es bringt auch viel mit „besseren“ Fahrern zu trainieren. Das deckt Defizite schnell auf und man kann diese gezielt angehen.
Was sollte man am Renntag keinesfalls zu Hause vergessen?
Sein Rad? Nein im Ernst. Essen und Trinken ist wichtig (isotonische Getränke und hochkalorische Riegel oder Gels) und natürlich ein paar Dinge wie Tools zum Reifenwechsel, Ersatz Schlauch vielleicht einen Kettennieter mit Kettenschloss und einen Schaltzug. Alle sehr leicht und im Fall der Fälle wirklich nützlich. Wäre doch schade, wenn das Rennen schon zu Ende ist, bevor es überhaupt richtig los geht!
Man hat eine Stage total verhauen….was nun?
Ach, am wichtigsten ist es einfach die Nerven zu behalten. Jeder verpatzt doch mal einen Abschnitt! Da sollte man sich nicht allzu sehr drüber ärgern und locker bleiben. Dann läuft es bei der nächsten Stage bestimmt wieder besser!
Wie findet man die richtige Balance zwischen Gas geben und vorsichtig fahren? Auf unbekannten Trails will man ja nicht gleich Kopf und Kragen riskieren…
Indem man mal in sich rein horcht. Thema Tagesform. Es gibt Tage das läuft’s einfach sowohl konditionell als auch fahrtechnisch. Und an anderen eben nicht. An einem guten Tag ruhig mal Bremse auf und hart ans Gas. Wenn mal ein schlechterer Tag ist dann eher auf Ankommen fahren. Durch die etwas verhaltenere Fahrweise passieren weniger Fehler und das führt manchmal dazu, dass es im Laufe des Tages zu einem besseren Gefühl kommt. Dann läuft’s wieder und man wird automatisch schneller.
Was sind die wichtigsten Regeln, die man beim Rennen beachten sollte?
Essen und trinken nicht vergessen. Ersatzteile und Werkzeug dabei haben. Mit der Strecke oder den Strecken vertraut machen, soweit wie es eben möglich ist. Die Kenntnis der Örtlichkeiten verhindert außerdem Orientierungsprobleme. Stress vermeiden, dafür früh genug am Renntag vor Ort sein. Fahrrad gecheckt? Richtige Bereifung gewählt? Fahrwerk richtig abgestimmt? Kleidung? Mit der Checkliste im Kopf kann eigentlich schon nichts mehr schief gehen. Außerdem ist es wichtig sich nicht am Anfang gleich vollkommen zu verausgaben. Das gilt besonders auch für die Passagen zwischen den Stages! Nicht, dass ihr vollkommen erschöpft oben ankommt und am Ende keine Kraft mir für das Rennen habt.
Aber die wichtigste Regel beim Rennen ist so alt wie der Rennsport selbst. Sie lautet:
If you want to finish first, you have to finish first!
Wer es am Ende nicht durchs Ziel schafft, der kann schließlich auch nicht gewinnen! Ansonsten kann man aber immer nur wieder betonen, dass doch der Spaß an der Sache im Vordergrund stehen sollte. Also habt Spaß!
Habt ihr auch Lust bekommen noch etwas an eurer Fahrtechnik zu feilen, um beim nächsten Rennen noch besser abzuschneiden? Weitere Infos zu anstehenden Kursen findet ihr auf der Seite von Rock My Trail. Im Video bekommt ihr noch ein paar schöne Einblicke, wie so Workshop abläuft.
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