It’s flow, it’s cool, it’s fat, it’s nuts – genau das beschreibt die Strecken im Bikepark Lac Blanc. Der französische Bikepark hat wirklich alles zu bieten, was das Downhiller Herz höher schlagen lässt. Und wenn ich mal ganz voreingenommen sprechen darf, dann würde ich fast wagen zu behaupten, dass Lac Blanc mitunter zu den besten Bikeparks Europas zählt.
Der Bikepark Lac Blanc liegt im Westen Frankreichs. Von meinem derzeitgen Wohnort Aachen aus muss man von daher leider doch 4,5 Stunden Fahrzeit einkalkulieren. Das ist eben das Pech, wenn man ausgerechnet im Flachland auf die Idee kommt mit dem Mountainbiken zu beginnen…
Aber alles kein Problem, wenn ein guter Kumpel sich gerade einen Bulli zugelegt hat. Also schnell die Bikes auseinander nehmen, ein paar Klamotten zusammen sammeln und ab geht’s nach Lac Blanc! Für solche spontanen Aktionen eignet sich Lac Blanc ganz hervorragend, weil man einfach umsonst auf den riesigen Parkplätzen rund um den Bikepark campen darf.
Am nächsten Tag konnten wir es natürlich gar nicht abwarten, bis der Lift endlich aufmacht. Die Tagestickets kosten in Lac Blanc 27€. Was besonders gut geregelt wurde: in diesem Preis ist auch eine Unfallversicherung mit inbegriffen. Falls man also doch mal vom Hubschrauber abtransportiert werden muss, bleibt man am Ende wenigstens nicht auf horrenden Kosten sitzen.
Die Strecken
Zum Einfahren sind wir erstmal in Richtung der grünen Strecken gestartet. Die „La Smooth“ und die „La Easy“ bieten, wie die Namen bereits verraten, viel lockeren Fahrspaß. Genauso entspannt geht es auf den blauen Strecken zu, hier kann man sich super einfahren und Anfänger haben die Möglichkeit erste Erfahrungen zu sammeln.
Nach dem bisschen Einrollen wollten wir aber direkt sehen, was es sonst noch zu erleben gibt. Also ab auf die roten Pisten, die als schwierig ausgeschrieben waren. Die „La Flow“ hat mir persönlich richtig gut gefallen. Die Strecke ist aber alles andere als flowig! Wurzeln, Steine, Kanten…ein Agglomerat aus Hindernissen, die einen richtig durchschütteln! Und hier kann man ganz wunderbar gegen Bäume fahren, wenn man nicht aufpasst. In Lac Blanc ist wirklich höchste Konzentration gefragt. Protektoren sei Dank ist aber alles heil geblieben!
Toppen konnte das eigentlich nur noch meine persönliche Highlight Strecke, die „La Roots“. Der Name lässt darauf schließen, dass einen unendliche Wurzelteppiche erwarten, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Auf der „La Roots“ ist man wirklich jede Sekunde gefragt. Steinfelder und Wurzelteppiche wechseln sich hier munter mit spaßigen North Shore Elementen und Drops ab. Man muss dazu sagen, dass alle Strecken in Lac Blanc verhältnismäßig lang sind. Völlig fertig unten angekommen waren die Jungs und ich uns einig: diese Strecke ist der absolute Wahnsinn!
Angefixt ging es gleich wieder nach oben! Der Lift transportiert 4 Biker samt Bikes gleichzeitig und auch an vollen Tagen muss man eigentlich nie länger als 10-15 Minuten warten. Das System ist dabei ähnlich, wie im Bikepark Winterberg, nur dass die obere Schelle der Aufhängung fehlt.
Bildergalerie
10 BilderBei der nächsten Abfahrt wollten wir es wissen, also ab auf die schwarze Strecke! Auf der „La Nuts“ konnte ich dann sprichwörtlich meinen Mann stehen. Okay, die großen Sprünge hab ich ausgelassen, aber ansonsten bin ich mit den Steinkanten und den dicken Wurzeln wirklich gut zurecht gekommen. Darauf darf man ja vielleicht auch schon ein bisschen stolz sein.
Wer, im Gegensatz zu mir, richtig springen kann, der kann sich auf der „La Fat“ und auf der „Airline“ so richtig austoben. Meine Jungs waren die meiste Zeit auf ersterer unterwegs. Dort wartet ein Double nach dem anderen, eine schöne Drop Batterie, Wallrides, ein riesiger Hip Jump und noch ein paar andere Spielereien. Für Airtime-Fetischisten genau der richtige Spielplatz. Wer es dann erst recht wissen will, der kann weiter auf die Airline. Allein der nicht enden wollende Table ist schon wirklich beeindruckend. Gefahren bin ich diese Strecke (natürlich) nicht, aber ich hab mir sagen lassen, dass man im Wald auch noch einige Meter über einen Fluss springen muss.
Neben den sieben Hauptstrecken hat der Bikepark Lac Blanc außerdem eine 4Cross Strecke und ein Luftkissen mit zwei Rampen zu bieten. Dort kann man richtig schön üben und den ein oder anderen Trick ausprobieren. Für einen Kumpel gab es dank Luftkissen auch die Einsicht, dass Backflips doch gar nicht so einfach sind, wie sie aussehen.
Ansonsten bietet der Bikepark Lac Blanc wirklich alles, was man braucht. Wie bereits gesagt, kann man direkt auf dem Gelände campen. Duschen und Toiletten gibt es in dem Restaurant an der Bikestation. Aber wenn bei unserem nächsten Trip wieder 34° hat, dann werden wir wohl wieder im Bike-Wash duschen! 😉
Auf der nächsten Seite gibt es noch mal alle wichtigen Infos zum Bikepark Lac Blanc im Überblick:
Fotos © Office de Tourisme Vallée de Kaysersberg
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