Hier in der Dirt-Redaktion reden wir quasi ununterbrochen über Mountainbiking. Mal geht es um ein neues Produkt, das gerade auf den Markt gekommen ist, ein anderes Mal sprechen wir über einen bestimmten Fahrer oder ein besonders tolles Foto und bisweilen werden wir ein bisschen nostalgisch und dann schwelgen wir in der Vergangenheit. Ich glaube, es war einer dieser Nostalgieanfälle, der dazu führte, dass wir uns darüber unterhielten, welche Produkte und Innovationen Mountainbiking in unseren Augen radikal verändert und zu dem gemacht haben, was es heute ist. Am Ende der Diskussion hatten wir eine Liste von 15 Erfindungen zusammen, von denen wir meinen, dass sie enorme Auswirkungen auf unseren geliebten Sport hatten. Viel Spaß damit!
SCHEIBENBREMSEN
Scheibenbremsen sind ohne Zweifel eine der wichtigsten Innovationen im Mountainbiking, schließlich haben sie uns eine neue Art des Fahrens ermöglicht.
Als ich anfing, Mountainbike zu fahren, waren Cantileverbremsen das Nonplusultra. Diese Dinger zum Bremsen zu bewegen, grenzte an schwarze Magie. Was nicht weiter verwunderlich ist, denn richtig funktioniert haben sie nur, wenn es draußen trocken war. Wenn man sie jedoch bei Nässe fuhr, taten sie nämlich nichts anderes, als deine teuren Felgen zu ruinieren. Zwar gab es von Magura in grauer Vorzeit auch schon hydraulische Bremsen, aber selbst die waren einfach noch nicht das Gelbe vom Ei. Als dann irgendwann die V-Bremse auf den Markt kam, dachten wir alle, das wäre der langersehnte Durchbruch auf diesem Gebiet. Und tatsächlich funktionierten V-Bremsen viel besser als Cantis und waren zudem um einiges erschwinglicher als die Negativbeschleuniger von Magura. Auf verbogenen und/oder dreckigen Felgen haben aber auch sie nicht funktioniert.
Doch gehen wir noch mal einen Schritt zurück. Noch vor der Einführung der V-Bremse hatte Hope bereits eine mechanische Scheibenbremse auf den Markt gebracht. Diese war vor allem bei Radwanderern beliebt. Es gab damals zwar auch im Mountainbikebereich einige Fahrer, die auf diese neuartige Erfindung schwörten, aber Scheibenbremsen waren zu dieser Zeit noch immer ziemlich kostspielig und außerdem war bei der Montage Erfindergeist gefragt, denn Bremssockel waren zu dieser noch nicht erfunden worden. Doch trotz dieser Unzulänglichkeiten verbreitete sich die Kunde von den neuen Wunderbremsen rasant und schon bald kamen die ersten Rahmen und Gabeln mit Bremsaufnahmen auf den Markt. Danach brachen alle Dämme und schon bald waren Scheibenbremsen auch aus der Downhillszene nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, denn wenn man einmal mit Scheibenbremsen gefahren ist, gibt es danach einfach kein Zurück mehr. Der Rest ist Geschichte.
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