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Aluminium Carbon MTB

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Carbon vs. Aluminium: Welches Material ist besser fĂŒr Mountainbikerahmen geeignet?

Foto: Tim Foster / unsplash

Beim Kauf eines Mountainbikes hast du die Qual der Wahl: Soll es ein Rahmen aus Carbon sein oder doch lieber die Aluminiumvariante? Die meisten Fahrerinnen und Fahrer, die beim World Cup oder der Enduro World Series an den Start gehen, setzen auf Carbon – wobei natĂŒrlich auch in diesem Fall Ausnahmen die Regel bestĂ€tigen. Dennoch wĂ€re es eine starke Vereinfachung – und vielleicht sogar falsch – zu behaupten, dass Carbon Aluminium ĂŒberlegen ist. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die Vor- und Nachteile dieser beiden Materialien.

ALUMINIUM
FĂŒr Mountainbikerahmen wird kein reines Aluminium, sondern eine Mischung aus 95 bis 98 % Aluminium und anderen Metallen verwendet, der sogenannten Aluminiumlegierung. An Mountainbikes wird fĂŒr gewöhnlich 6061 Aluminium verbaut, wobei dieses Material bei vielen Firmen auch unter einer anderen Bezeichnung firmiert.

Aluminium Carbon MTB
Aluminium MTB / Foto: Quenten Janssen / unsplash

CARBON
Es ist gar nicht so lange her, da waren Mountainbikes aus Carbonfasern eine echte Seltenheit, was unter anderem daran lag, dass sie den Ruf hatten, nicht besonders stabil zu sein. Wie sich die Zeiten Ă€ndern! Mittlerweile ist die Technologie nĂ€mlich so ausgereift, dass CarbonrĂ€der in Sachen StabilitĂ€t mit den meisten Aluminiumbikes locker mithalten können. Auch preislich hat sich einiges getan, wobei man fĂŒr einen Rahmen aus Carbon im Großen und Ganzen immer noch ein wenig mehr hinblĂ€ttern muss als fĂŒr einen Aluminiumrahmen.

Die spezifischen Eigenschaften von Carbon zu definieren, ist nicht ganz einfach, weil es sehr viele verschiedene Arten gibt, wie die Carbonfasern miteinander verwoben werden. Soviel lĂ€sst sich aber sagen: Carbon hat es Rahmenbauern aufgrund seiner hervorragenden Formbarkeit ermöglicht, frĂŒher undenkbare Rahmendesigns zu produzieren. Wenn dir also mal ein besonders exotischer Rahmen vor die auf dem Trail auftaucht, dann kannst du davon ausgehen, dass er höchstwahrscheinlich aus Carbon gefertigt ist.

Aluminium Carbon MTB
Carbon MTB / Foto: Daniel Stuben / unsplash

Vorsicht ist bei gefĂ€lschten Carbonprodukten geboten, die in der Regel nicht den gĂ€ngigen Industriestandards entsprechen. Wir haben schon viele Horrorstorys von schlecht verarbeiteten FĂ€lschungen gehört, die den Leuten unterm Hintern weggebrochen sind und zu schweren Verletzungen gefĂŒhrt haben. Kaufe deine Carbonteile daher immer bei einem vertrauenswĂŒrdigen HĂ€ndler. Und wenn du im Internet ein Carbonkit auftreibst, dessen Preis verdĂ€chtig niedrig ist, solltest du wahrscheinlich besser die Finger davon lassen.

Mountainbike

CARBON ODER ALUMINIUM – WELCHES MATERIAL IST BESSER?
Wie gesagt, diese Frage lĂ€sst sich nicht so ohne Weiteres allgemeingĂŒltig beantworten. Beide Materialien verfĂŒgen ĂŒber unterschiedliche Eigenschaften, die je nach Anwendungsgebiet von Vor- oder Nachteil sein können.

DER KOSTENFAKTOR
RĂ€der aus Aluminium sind im Allgemeinen gĂŒnstiger als Carbonbikes. Das war schon immer so, aber der Preisunterschied hat sich in letzter Zeit deutlich verringert. Direktvertriebe wie YT Industries und Canyon bieten mittlerweile DownhillrĂ€der aus Carbon fĂŒr unter 2.500 Euro an. Es kommt aber auch vor, dass ein sehr gut ausgestattetes Aluminiumrad mehr kostet als ein mittelmĂ€ĂŸig ausgestattetes  Carbonmountainbike.

Aluminium Carbon MTB
Foto: Jonny Neuenhagen / unsplash

DAS GEWICHT
Carbon ist leichter als Aluminium. Punkt. FĂŒr Anstiege und Fahrten im Flachen ist dies ein unbestreitbarer Vorteil, da der Fahrer auf einem Carbonrad mit weniger Reibung und einer geringeren Gravitationskraft zu kĂ€mpfen hat. Bei Abfahrten kann ein wenig mehr Masse hingegen durchaus von Vorteil sein. Jacy Shumilak, der Mechaniker von Sam Hill, schwört beispielsweise darauf, dass ein Gewicht von 17,4 kg optimal fĂŒr ein Downhillrad ist und sich auch nur ein Gramm weniger negativ auf die Performance des Rads auswirkt.

DIE STEIFIGKEIT
In Sachen Steifigkeit ist Carbon ebenfalls Aluminiumlegierungen ĂŒberlegen, wobei dieser Vorteil manchmal auch zu einem Nachteil werden kann. Denn ein Carbonrad lĂ€sst sich zwar schwungvoller fahren, da es schneller als ein Aluminiumbike auf den Input von Lenker und Pedalen reagiert, aber dafĂŒr ist es nicht so gut in der Lage, harte SchlĂ€ge wegzuschlucken, was gerade auf unebenen Trails oder bei großen SprĂŒngen zu einem echten Problem werden kann.

Aluminium Carbon MTB
Foto: Tim Foster / unsplash

Bei den bisherigen Behauptungen handelt es sich natĂŒrlich um grobe Vereinfachungen eines sehr komplexen Themas. Dennoch: Ein Vergleichstest zwischen der Carbon- und der Aluminiumversion des Devinci Wilson hat uns zu der Überzeugung gebracht, dass diesen Behauptungen ein nicht unerheblicher Funken Wahrheit innewohnt. Welches FahrgefĂŒhl ein Fahrer bevorzugst, ist letztendlich jedoch Geschmacksache. Doch soviel lĂ€sst sich immerhin sagen: Ob sich ein Bike fĂŒr ein bestimmtes Terrain eignet, hĂ€ngt maßgeblich damit zusammen, was fĂŒr eine Rahmenform es hat und welches Material verwendet wurde.

DIE HALTBARKEIT
Eins steht fest: Kein Mountainbike ist unzerstörbar. Wir muten unseren RĂ€dern sehr viel zu – und diese Belastungen stecken manche besser weg als andere. Das AluminiumrĂ€der generell stabiler wĂ€ren als Carbonbikes oder umgekehrt, lĂ€sst sich jedoch nicht behaupten. Wie lange ein Rad hĂ€lt, hĂ€ngt nĂ€mlich von einer Vielzahl von Faktoren ab. Was sich außerdem nicht leugnen lĂ€sst: Wir haben schon mehr verletzte Fahrer als kaputte Mountainbikes gesehen.

Der grĂ¶ĂŸte Unterschied hinsichtlich der Haltbarkeit von Aluminium und Carbon besteht darin, dass sich Aluminium unter Krafteinwirkung verformt wĂ€hrend Carbon bricht. Einen verdellten Aluminiumrahmen kann man oft noch weiterfahren, ein gebrochener Carbonrahmen hingegen hat nur noch Schrottwert. Diesen Unterschied sollten budgetbewusste KĂ€ufer immer im Hinterkopf behalten.

Ganz gleich fĂŒr welches Material du dich auch entscheidest, du solltest dir vor dem Kauf eines Rahmens immer ganz genau dessen Garantiebestimmungen durchlesen. Wenn man schon viel Geld fĂŒr einen neuen Rahmen hinblĂ€ttert, möchte man schließlich auf der sicheren Seite stehen.

UND WAS IST MIT STAHL?
Der Großteil der „Mountainbikes“ und mountainbikeĂ€hnlicher FahrrĂ€der da draußen hat einen Stahlrahmen, das war schon in grauer Vorzeit so. Aber auch wenn Stahl auf eine lange Tradition in der Mountainbikewelt zurĂŒckblicken kann, eignet es sich in der Regel bestenfalls fĂŒr die Verwendung im normalen Straßenverkehr. Heutzutage sind 99 % aller „richtigen“ Mountainbikes entweder aus Aluminium oder Carbon gefertigt. Es gibt allerdings auch einige wenige Hersteller, die dem Stahl treu geblieben sind.


FĂŒr Stahl sprechen zwei Dinge: Zum einen versprĂŒhen Stahlrahmen mit ihren schnurgeraden Rohren natĂŒrlich einen gewissen Retrocharm. Und zum anderen verfĂŒgt Stahl ĂŒber sehr gute DĂ€mpfungseigenschaften, die die von Carbon und Aluminium in den Schatten stellen. Es gibt Hardtailfahrer, die der Meinung sind, dass Stahlrahmen die SchlĂ€ge des Trails besser abfedern als ihre Verwandten aus Aluminium und Carbon. Die Folge: ein ruhigeres FahrgefĂŒhl. Stahl ist außerdem sehr widerstandsfĂ€hig und RĂ€dern aus diesem Material ist deshalb oft eine lĂ€ngere Lebensdauer beschieden als Carbon- und Aluminiumbikes. Dass man angerissene Stahlrahmen schweißen kann, erhöht die Lebensdauer noch weiter.

Dank seiner Dichte, die dreimal so hoch ist wie die von Aluminium, ist Stahl aber leider auch ziemlich schwer. Die natĂŒrlichen DĂ€mpfungseigenschaften von Stahl bezahlt man also mit jeder Menge zusĂ€tzlichem Gewicht. Die meisten Fahrer sind nicht gewillt, sich auf diesen Kompromiss einzulassen.

Wenn du trotzdem der Meinung bist, dass Stahl das Richtige fĂŒr dich ist, sind die neuen vollgefederten Modelle von Cotic oder solche HardtailrĂ€der wie das Chromag Stylus, das Ragley Bluepig, das Cotic Bfe und das On One 456 vielleicht genau deine Kragenweite.

Cotic Mountainbikes

In einer perfekten Welt gĂ€be es nur noch RĂ€der aus Titan, schließlich ist dieses Wundermetall nicht nur sehr leicht, sondern auch noch super stabil. Mal ganz davon abgesehen, dass es sich wie ein Traum fĂ€hrt. Es gibt aber ein Problem: Titan ist sauteuer. Außerdem ist es sehr schwierig zu verarbeiten. Schon eine falsche Schweißnaht kann den Tod eines Rahmens bedeuten, wodurch Titan zu einem großen Unsicherheitsfaktor fĂŒr die Hersteller von Mountainbikes wird.

Aus diesem Grund fristen Titanteile bis heute ein Nischendasein. Sie sind allenfalls fĂŒr Fahrer interessant, die ĂŒber das nötige Kleingeld verfĂŒgen und auf der Suche nach etwas ganz Besonderem sind. Du gehörst dazu? Dann solltest du die TitanrĂ€der von Lynskey oder das Stanton Switchback einmal genauer unter die Lupe nehmen. Aber beschwer dich hinterher nicht bei uns, dass du das Limit deiner Kreditkarte gesprengt hast 


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