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Rider

Immer gut drauf! Antje Kramer im Interview

Die Antje!

Antje Kramer ist mehrfache Deutsche Meisterin im Downhill, immer gut drauf und bringt den Spaß, den sie beim Biken hat, gern unter die Leute. Sie ist ein fester Bestandteil der deutschen Mountainbike-Szene und bekannt wie ein bunter Hund! Kein Wunder, denn die aufgeschlossene Ruhrpottlerin ist ein herzlicher und bodenständiger Typ, der so manch gestandenen Typen schon vom Rad gequatscht hat. Wir haben uns mit ihr auf ihrer Heimstrecke getroffen und nachgehakt, warum sie sich vom Downhill zurück gezogen hat und mittlerweile nur noch Enduro-Rennen fährt.

Text: Martina Bogott & Oliver Fuhrmann

© Oliver Fuhrmann
© Oliver Fuhrmann

Hi Antje, stell dich bitte einmal kurz vor.

Hallo! Ich bin Antje Kramer, 45 Jahre alt, hauptberuflich arbeite ich als Krankenschwester (Stationsleitung auf einer Interdisziplinären Station), fahre seit über 12 Jahren Downhill…und bin siebenfache Deutsche Meisterin im Downhill.

Du bist erst sehr spät zum Downhill gekommen. Was hast du vorher gemacht und wie hat sich das mit dem Downhill ergeben?

Nachdem ich einen Trainingspartner gefunden hatte, war ich nicht mehr zu bremsen.

Ja, da hast Du recht, ich bin wirklich erst sehr spät eingestiegen…mit 31. Vorher hatte ich noch gar nichts großartig mit dem Sport zu tun. Im Winter war ich skifahren und snowboarden, im Sommerurlaub surfen und sonst fleißig im Fitnessstudio. Irgendwann habe ich mir dann mal ein MTB gekauft und bin bei uns im Wald Touren gefahren und dabei habe ich die Ruhrpott-Downhill-Szene kennen gelernt. Ab diesem Zeitpunkt hatte mich das Downhill-Fieber gepackt. Mein Freund schenkte mir dann mein erstes Downhillrad und ab ging es in einen Bikepark. Kurz darauf habe ich an meinem ersten Rennen, dem Players Cup, teilgenommen und direkt gewonnen. Nachdem ich einen Trainingspartner gefunden hatte, war ich nicht mehr zu bremsen.

Du bist ein paar Mal Deutsche Meisterin geworden und bist auch World Cup Rennen gefahren. Was würdest du sagen, war das Schönste und welches das Rennen mit dem größten Erfolg für dich?

Das ist schwierig zu beantworten. Bei den Deutschen Meisterschaften war ich vorher immer so extrem aufgeregt, dass ich mich über jeden meiner sieben Siege zur Deutschen Meisterin gefreut habe. Auf den 8. Platz  beim Weltcup in Willingen war ich ziemlich stolz. Es ist schon etwas Besonderes zwischen den Besten der Welt zu stehen. Oder Platz 7 bei der EM. Ich habe so viel erlebt und alle Rennen waren aufregend, spannend, teils schwierig und anstrengend, aber mir haben alle immer viel Spaß gemacht. Alle Siege – auch der Lohn für mein hartes Training –  waren extrem schön.

In letzter Zeit hat man dich gar nicht mehr beim Downhill gesehen, sondern eher bei Enduro-Rennen. Wie bist du zum Enduro gekommen?

Rennenfahren ist für mich nur ein „Hobby“, mein Geld verdiene ich im Krankenhaus.

Touren, oder wie man neudeutsch ja jetzt „Enduro“ sagt, bin ich schon immer gefahren. Aber nachdem ich mir im Jahre 2011 bei einem Downhill-Rennen vier Brustwirbel gebrochen hatte und kurz davor war, im Rollstuhl zu landen, beschloss ich, kürzer zu treten und mit dem Downhill aufzuhören. 2010 und 2011 war ich wirklich schwerwiegend verletzt, da konnte ich nicht arbeiten gehen, das fand mein Arbeitgeber auch nicht mehr so toll. Rennenfahren ist für mich nur ein „Hobby“, mein Geld verdiene ich im Krankenhaus.  Aber so ganz komm ich vom Rennenfahren nicht los, dazu schwimme ich schon viel zu lange im Fahrwasser. Von daher habe ich mich entschieden, eher bei Enduro-Rennen an den Start zu gehen, wobei die ja nicht unbedingt weniger gefährlich sind.

 

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