Unsere Kollegen von Total Women’s Cycling haben sich World Cup Racerin Manon Carpenter geschnappt, um sie ein bisschen über das anstehende Rennen in Fort William auszuquetschen.
Die sympathische Downhillerin musste sich letztes Jahr noch mit den hinteren Plätzen auf dem Podium zufrieden geben. Jetzt scheint sie aber den Fluch der ewigen zweiten hinter sich gelassen zu haben. Die World Cup Saison startete gleich mal mit einem Sieg in Pietermaritzburg und auch die schwierigen Bedingungen in Cairns konnten sie nicht unterkriegen und sie schaffte es ebenfalls auf’s Siegertreppchen. Mit ihrem letzten Sieg bei der British Downhill Series geht Manon sicherlich mit viel Selbstbewusstsein ins nächste Rennen. Wir sind gespannt und drücken ihr die Daumen!
Hier hat sie uns verraten, welche Songs auf ihrem MP3 Player hoch und runter laufen. Wenn man sich anschaut, wie schnell Manon ist, dann sollte man da auf jeden Fall mal reinhören!
(Interview von Aoife Glass)
Fühlt sich die Saison 2014 anders an verglichen zu letztem Jahr?
Ich fühle mich dieses Jahr besser vorbereitet. Ich hab mit meinem Team an einigen Trainingcamps teilgenommen und war auch bei ein paar Rennen in Portugal dabei. Ich bin dieses Jahr viel stärker. Es sind vielleicht nur kleine Verbesserungen, aber ich denke, dass genau diese einem mehr Selbstbewusstsein schenken.
Du konntest bei der ersten Runde des World Cups in Pietermaritzburg gleich den ersten Sieg der Saison erzielen. Wie hat sich das angefühlt?
Es war irgendwie witzig! 2012 wurde ich dort Zweite, was wirklich knapp war und letztes Jahr hatte ich einen Crash bei den Weltmeisterschaften. Ich hatte also schon länger einen Sieg vor Augen. Eben genau, weil ich weiß, dass ich echt gut auf dieser Strecke bin, habe ich mich auch ordentlich unter Druck gesetzt.
Als ich gewonnen hatte, habe ich mich fast erleichtert gefühlt – ich habe es endlich geschafft! Ich denke, dass war mein erster Eindruck. Wenn dieses „Gott sei Dank bin ich auf meinem Bike geblieben“-Gefühl dann erstmal vorüber ist, wird einem die Bedeutung erst richtig bewusst, besonders wenn man dann auf dem Podium steht.
Wie hat es sich angefühlt ganz oben zu stehen?
Es war echt erschreckend! Ich bin nämlich ziemlich schüchtern. Und als ich dann ganz oben auf dem Podium stand, dachte ich nur „Oh mein Gott, jetzt sind alle Augen auf mich gerichtet und nicht auf die Person neben mir!“. Aber ich hatte ein breites Grinsen auf den Lippen!
Ich hätte in diesem Moment wahrscheinlich eine ganze Flasche Champagner exen können
Wir hatten leider keinen Champagner, was für eine Schande! Ich hätte in diesem Moment wahrscheinlich eine ganze Flasche exen können!
Ich möchte dieses Jahr einfach jedes Rennen so hinnehmen, wie es kommt. Ich weiß jetzt, dass ich es schaffen kann und ich möchte dieses Selbstbewusstsein einfach in die anderen Rennen mitnehmen.
Das Rennen in Cairns sah verdammt tricky aus. Es war nass, rutschig und hart. Wie war das für dich?
Als ich die Strecke zum ersten Mal im Training gefahren bin, habe ich sie nicht unbedingt genossen. Will (Longden, der Team Manager) hat versucht mich aufzumuntern, aber es war verdammt hart. Die Jungs sind nach mir gefahren und haben exakt das gleiche gesagt, weswegen ich mir dachte „Gott sei Dank, es liegt nicht an mir!“
Dann hat es geregnet und es war großartig – es hat so viel Spaß gemacht! Ich dachte nur „I kann mein Bike fahren, alles gut. Es sind einfach nur richtig harte Bedingungen“. Alle hatten Schwierigkeiten und an manchen Stellen wäre man wahrscheinlich zu Fuß schneller gewesen! Aber es war gut ein Rennen zu fahren, das eine richtige Herausforderung für uns war.
Im zweiten Teil des Interviews erzählt Manon, wie sie mit den giftigen Tieren in Cairns zurecht gekommen ist und was sie sich für Fort William erwartet.
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