Treks erfolgreichster Enduro-Fahrer René Wildhaber fuhr in den letzten zwei Wochen zwei Übersee-Enduro-Rennen im Rahmen der Enduro World Series, beim Colorado Freeride Festival in Winterpark und beim Cranworx-Festival in Whistler. Bei einem kurzen Zwischenstopp in Zürich stand René für ein Interview bereit:
Hoi, René, wie ist es für Dich in den USA und Kanada gelaufen?
Ich war beim Colorado Freeride Festival in Winterpark und beim Crankworx in Whistler. Auf beiden Events war ich bei den Enduro-Rennen am Start.
Das Rennen in Colorado war etwas pedallastiger und so habe ich mich entschlossen, mit meinem neuen Remedy 650b zu fahren. Mit meinem fünften Rang bin ich zufrieden, denn die Konkurrenz ist zahlreich und hart.
In Whistler habe ich einen absolut vollen Terminplan gehabt. Mein neues Bike konnte ich erst am Mittwoch Mittag in Empfang nehmen und bis zum Beginn eines sechstägigen Foto- und Videomarathons mit Sterling Lorence blieben mir nur 2 Stunden, um das Bike aufzubauen. Also rauf ins Hotelzimmer – in meine Werkstatt – und Vollgas. Die Tage mit „Sterl“ waren absolut ergiebig und auf die Ergebnisse könnt ihr euch freuen.
Bildergalerie
3 BilderUnd das Rennen in Whistler?
Freitag und Samstag war Training angesagt. Ich bin die Stages 2, 3 und 4 je einmal abgefahren und habe mir die Schlüsselstellen eingeprägt. Stage 1 konnte ich zweimal und die Stage 5 dreimal voll durchfahren.
Für die Trails in Whistler habe ich mich dann entschlossen mit etwas mehr Federweg zu starten. Am Raceday lief für mich eigentlich alles nach Plan. Die ersten vier Stages waren ja eher kurz und ich konnte mich auf dem 4. Platz festsetzen. Auf der letzten Stage, ein epischer Downhill beginnend mit dem „Top Of The World“-Trail, war ich mir sicher, dass ich hier meine Stärken voll ausspielen kann. Viele andere Fahrer waren schon ziemlich ausgelaugt und ich dachte, dass hier eine große Chance wartet.
Was ist dann passiert?
Eine Riesenenttäuschung! Mitten in der Stage ist mir die Kette abgesprungen und ich habe, anstatt einfach weiterzufahren, den Versuch unternommen die Kette wieder einzufädeln. Allerdings habe ich damit so viel Zeit verloren, dass mein Plan die Stage zu gewinnen, nicht aufgehen konnte. Schuld war letztendlich eine zu tief montierte Kettenführung, die dann auch meine Reparaturversuche verhindert hat. In diesem Augenblick wäre ich ohne weiteres in der Lage gewesen einen Bären zu „verjagen“. Die Enttäuschung sitzt noch tief und ich ärgere mich einfach, dass ich nicht weiter abgefahren bin. Shit happens!
Bist Du denn jetzt noch motivierter einen Erfolg in der Enduro World Series herauszufahren?
Es ist passiert und ich muss damit klarkommen. Jetzt steht erst einmal die Trans Savoie, ein sechstägiges Etappenrennen in den französischen Alpen auf dem Plan. In den sechs Tagen werden 20 Stages gefahren und insgesamt 25.000 negative Höhenmeter vernichtet. Allerdings werden auch jeden Tag 1.000 Höhenmeter auf dem Endurobike geklettert. Ich bin echt gespannt auf dieses neue Rennen und freue mich auf ein einmaliges Erlebnis.
Was die zwei letzten Läufe der Enduro World Series angeht, so lasse ich hier erst mal offen, was meine Teilnahme angeht.
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