Danny Hart – Downhill Weltmeister 2016

von Steven Jones

Es war ein Sieg, der unter extremen Druck und unter außergewöhnlichen physikalischen Bedingungen erbracht wurde. Eine absolute Gratwanderung und dennoch souverän mit Flow gemeistert. Zugegeben, teilweise war es ganz schön knapp, aber anders kann es auf so einer brutalen Strecke, die an diesem Tag schon viele Opfer gefordert hatte, auch gar nicht sein.

Aaron Gwin war eine reale Gefahr, aber es ist unwahrscheinlich, dass der World Cup Sieger den Lauf von Hart geschlagen hätte. Dieser war einfach viel, viel zu gut gewesen. Gwin, der bei der ersten Zeitmessung bereits zurück lag, musste sich schließlich in der Mitte der Abfahrt geschlagen geben, da ihm, wie auch Loic Bruni zuvor, die Luft am Hinterrad ausging.

Für Danny kam dieser Sieg in einer Saison, in der er um jeden Preis noch etwas reißen musste. Man sah eindrucksvoll, dass weniger als eine Sekunde schon genügt, um eine Karriere zu starten oder zu beenden. Seit seinem Sieg in Lenzerheide befand Hart sich endlich auf der Überholspur. Diese Goldmedaille ist die vierte Episode einer verdienten Erfolgsserie. Der Mondraker Teamfahrer sieht aktuell unaufhaltsam aus und ist nicht mehr nur die Hauptfigur im britischen Downhillsport sondern jetzt auch auf Weltniveau führend.

Auch Mondraker hatte ein außergewöhnliches Wochenende: Drei ihrer Fahrer auf dem Podium. Und dann sind diese noch von so unterschiedlichen Statur: Der hochgewachsene Florent Payet und die zwei Briten werden in Spanien sicher gebührend gefeiert werden.

Nach einigen sehr vielversprechenden ersten Saisons in der Elite Klasse, wo er oftmals dem Sieg ganz nahe kam und einigen von durchschnittlichen Ergebnissen geprägten Jahren konnte Danny seine Disziplin und Reife unter Beweis stellen und sein Selbstbewusstsein sowie die eigene Rennkarriere wieder auf Vordermann bringen. Er ist jetzt ein ernstzunehmender Wettstreiter, der die Nerven behält wenn es ums Ganze geht. Bei sechs von sieben Rennen der Saison 2016 stand Danny auf dem Podium und es besteht kein Zweifel, dass er genau weiß, was zu tun ist um sich an der Spitze zu halten.

Während sich Peaty vom internationalen Wettbewerb zurückzieht, ist Danny in der perfekten Position um dort weiter mitzumischen. Sein Teamkollege Laurie Greenland wird ihn auf Trab halten und auch wenn sein Sieg in Val di Sole nicht ganz so spektakulär war wie der in Champery 2011, so war er doch auf jden Fall genau so stylisch.