Alle Fotos: Red Bull Content Pool | Rider: Laurie Greenland
Val di Sole am Wochenende sorgte für Überraschungen in jeder Kategorie. Marine Cabirou, Laurie Greenland, Mille Johnset und Tuhoto-Ariki Pene standen am Wochenende im italienischen Trentino auf dem Treppchen ganz oben uns ließen All-Time Favorites wie Loic Bruni und Vali Höll im Regen stehen.
Hier findest du die Winning Runs vom Wochenende.
Zunächst wurde wetterbedingt Val di Sole seinem Namen nicht gerecht. Ein starker Wolkenbruch mit Gewitter anstelle von Sonnenschein begrüßte am Freitag die Bike Elite an der Strecke. Die Folge: Tiefe, schlammige Strecken sorgten für noch herausfordernde Short-Track-Rennen und wirbelten das Downhill-Qualifying der Herren durcheinander. Die Rennen waren jedoch allesamt hochklassig, extrem spannend und fanden unter regulären und für alle identischen Bedingungen statt.
Downhill
Saisonübergreifend gab es zuletzt sechs französische Downhill-Siege in Folge. Die drei Musketiere Loic Bruni, Amaury Pierron und Loris Vergier haben sogar elf der vergangenen zwölf Rennen für sich entschieden. In Val di Sole hat sich eine neue Rider in die Siegesliste eingetragen: Laurie Greenland. Der Brite gewann seinen ersten Weltcup in beeindruckender Manier und beendete die französische Siegesserie auf höchstem Niveau.
Hier findest du alle Ergebnisse Elite Men Val di Sole 2019.
Bruni, Vergier und Pierron folgten auf den Plätzen zwei, drei und vier. Mit Rémi Thirion (8.) und Baptiste Pierron (9.) beendeten fünf Franzosen das Rennen in den Top 9. Danny Hart beendete die britisch-französischen-
Die Strecken im Downhill-Weltcup hangeln sich von Superlativ zu Superlativ. Fort William ist die Längste. Leogang die Schnellste. Vallnord die Steilste. Val di Sole kann sich hier problemlos einreihen: Die Herausfordernste. Keine andere Strecke im Weltcup war technisch so anspruchsvoll wie die Black Snake im Trentino. Die Rock Garden bestehen aus Felsbrocken und von Wurzel-Sektionen zu sprechen wäre die Untertreibung schlechthin. Tiefste Wurzelteppiche überlagern die Strecke. Mensch und Maschine gerieten an ihre Grenzen und darüber hinaus. So verbleiben im Anschluss an das Rennen ein paar offene Fragen in Form von „was wäre gewesen, wenn“. Zugegebenermaßen ist der Konjunktiv im Nachhinein nicht sonderlich hilfreich, aber das Rennen war so interessant, dass man sich damit befassen sollte. Was wäre gewesen, wenn Danny Hart im unteren Teil keinen platten Hinterreifen bekommen hätte? Auf Siegkurs liegend machte dem Weltmeister von 2016 das Material einen Strich durch die Rechnung. Was wäre gewesen, wenn Greg Minnaar nicht gestürzt wäre? Der 21-malige Weltcupsieger fuhr dennoch auf den siebten Platz. Sein Rückstand betrug nur gut sieben Sekunden. Was wäre gewesen, wenn Troy Brosnan nicht auf ein Frankenbike mit 29-Zoll-Reifen vorne umgestellt hätte? Bislang erreichte der Australier mit 27-Zoll-Reifen immer mindestens die Top 4. In Val di Sole wurde er nur Zehnter.
Bei den Frauen zeigte Marine Cabirou einen Traumlauf, erzielte ihren ersten Weltcupsieg und sorgte so für einen erneuten französischen Downhill-Erfolg.
Hier findest du die Ergebnisse Elite Women Val di Sole 2019.
Stolze 11,8 Sekunden betrug ihr Vorsprung auf die zweitplatzierte Tracy Hannah. Nina Hoffmann landete leider nur auf Platz 13. Nach ihrem Sturz sind wir froh, dass Nina im Rennen bleibt und in Lenzerheide an den Start gehen kann.
Was wäre gewesen, wenn Myriam Nicole, Tahnée Seagrave und Rachel Atherton gesund und fit am Start gewesen wären? Zumindest den Fall können wir hoffentlich spätestens in der kommenden Saison beobachten.
Oder wird Vali Höll, die sich leider am Wochenende von Platz 1 bei den Juniorinnen verabschieden musste von hinten das Feld räumen, wenn sie nächstes Jahr bei der Elite mitfährt?