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Doppelsieg für Mondraker in Schladming

Der European Downhill Cup zog am vergangenen Wochenende die Crème-de-la-Crème des internationalen Downhillsports nach Schladming an die Planai, denn nach dem World Cup Rennen in Leogang befanden sich zahlreiche Top-Fahrer noch in Österreich und nutzten die Gelegenheit, sich beim EDC erneut zu batteln. Mehr als 400 Fahrer aus 30 Nationen gingen an den Start, von denen die beiden Mondraker Fahrer Emmeline Ragot und Danny Hart als Sieger hervor gingen.

Nach der erstmaligen Austragung des iXS European Downhill Cups im letzten Jahr, kehrte die Serie nun erneut auf den legendären Rennkurs in Schladming zurück und damit auch einige der ganz großen Stars der Szene. Die Zielarea eignet sich nach dem Umbau für die alpinen Skiweltmeisterschaften perfekt für ein hochkarätiges Downhill-Rennen dieser Art. Das Stadion war ringsum gefüllt mit den großen Trucks der Teams, die ihre Pits damit direkt an der Ziellinie dem Publikum präsentieren und den Fahrern den optimalen Support liefern konnten.

Der 2.500 Meter lange Kurs mit seinen 600 zu bewältigenden Metern Höhenunterschied bot erwartungsgemäß alles, was eine moderne und anspruchsvolle Strecke benötigt. Der Schwierigkeitsgrad wurde bereits am Freitag durch nasse Bedingungen noch einmal gesteigert, wobei der Spaßfaktor unangetastet hoch blieb. Die Fahrer nutzten auf jeden Fall die Zeit des offiziellen Trainings ordentlich, um die schnellen Linien zu finden und am Setup zu feilen.

EDC Schladming 2015
Emmeline Ragot © extreme-pics.de / Benjamin Prescher

Der Samstag fing erneut total verregnet an und an andere Bedingungen war während des Trainings auch nicht zu denken. Die Strecke in Schladming verträgt jedoch Nässe sehr gut, allerdings macht gerade die große Vielfalt des Kurses bei solchen Bedingungen die Reifenwahl extrem schwer. Erst pünktlich zu Beginn der Qualifikationsläufe klarte der Himmel auf und endlich waren die Verhältnisse diesem großen Anlass entsprechend.

In der Elite Women Klasse unterstrichen in der Qualifikation die drei großen Favoritinnen noch einmal ihre Qualität und setzten sich mit einem ordentlichen Vorsprung vom restlichen Feld ab. Tahnée Seagrave (GBR – FMD Racing) bewies ihre aktuelle Topform mit knapp 3 Sekunden Vorsprung auf die Vorjahressiegerin Emmeline Ragot (FRA – MS Mondraker). Als Drittbeste reihte sich Tracey Hannah (AUS – Polygon UR) ein.

Die Fahrer der Elite Men Kategorie standen nach der Premiere von Kranjska Gora erneut vor der Aufgabe, sich für das Super Final zu qualifizieren. Die besten 30 Fahrer der Qualifikation treten im Europacup am Sonntag innerhalb des Super Finals gegeneinander an, um den Tagessieg unter sich auszufahren. Die zu vergebenen Plätze waren gerade bei dem erstklassig besetzten Rennen in Schladming hart umkämpft und somit fand sich der ein oder andere eher überraschend nicht unter den Kandidaten, die im Super Final um den Rennsieg fahren.

Der Schnellste des Tages war jedenfalls Danny Hart (GBR – MS Mondraker), der mit einer Zeit von 4:07.681 Minuten und 3,5 Sekunden Vorsprung zeigte, dass er seine Verletzung vom Weltcup in Leogang gut überwunden hatte. Dahinter platzierte sich George Brannigan (NZL – Trek World Racing), gefolgt vom Vorjahressieger Loic Bruni (FRA – Lapierre Gravity Republic). Und auch der Samstagabend sollte nicht einfach mit dem Qualifikationsende Schluss sein, denn es standen noch die Austria Whip-Offs auf dem Programm, bei denen Fabio Wibmer (AUT) den Platz als Sieger verlassen konnte.

Das Rennen

Nachdem morgendlichen Training gingen pünktlich um zwölf Uhr die Fahrer der Masters Kategorie auf den Kurs. Wie schon in Kranjska Gora setzte sich Michal Sliwa (POL – Myslenice) souverän durch, diesmal deklassierte er seine Konkurrenz mit über 8 Sekunden Vorsprung auf Mads Weidemann (DEN – madsweidemann.com) und Benjamin Herold (GER – NRG Team), die auf den Plätzen zwei und drei folgten.

Anschließend standen die Teilnehmer der U17 Klasse am Startgate. Mit 30 Fahrern aus 11 Nationen konnte man hier einen Blick in die Zukunft des Downhill Sport wagen. Einige Namen waren alte Bekannte aus den vergangenen Jahren im iXS Rookies Cup, in dem man bereits ab 11 Jahren erste Rennerfahrung sammeln kann, aber auf dem europäischen Parkett sieht die Konkurrenz da schon etwas anders aus. Nachdem es am Vortag noch Finn Iles (CAN – Lapierre Gravity Republic) war, der sich mit ein paar Sekunden Vorsprung als Schnellster klassifizieren konnte, war es nun Joe Parfitt (GBR – wideopenmag.co.uk) der sich mit knapp 5 Sekunden Vorsprung und einer Zeit von 4:26.799 Minuten ins Rampenlicht rückte. Auf den nachfolgenden Plätzen reihten sich Andrea Bianciotto (ITA – Korax Lapierre) und Moritz Ribarich (AUT – Sports Nut Team) ein.

Direkt im Anschluss waren die Junioren der U19 Klasse an der Reihe und ganz klar muss man sagen, dass hier schon richtig schnell gefahren wird. Laurie Greenland (GBR – Trek World Racing) entschied das Rennen mit einer unglaublichen Zeit von 4:14.206 Minuten für sich, wobei Max Warshawksy (AUS – Bergamont Hayes Team) mit nur einer Sekunde Rückstand ziemlich dicht dran war, sich aber eben doch nur mit Platz zwei zufrieden geben musste. Dritter wurde Henry Fitzgerald (GBR – Steve Peat Syndicate), der den Qualifikationsschnellsten Silas Grandy (GER – NicolaiFactory Team) auf den undankbaren vierten Platz verwies.

Nach den Junioren gingen dann die Elite Men an den Start, allerdings nur der Teil, der sich nicht für das Super Final qualifizierte und im Small Final um die besten Platzierungen kämpfte. Der Wetterverantwortliche hatte seinen Job zwischenzeitlich etwas ernster genommen und ab und zu kam sogar die Sonne raus. Schnellster im Small Final war schlussendlich Loris Vergier (FRA – Lapierre Gravity Republic) mit einer Zeit von 4:13.920 Minuten.

EDC Schladming 2015
Danny Hart © extreme-pics.de / Benjamin Prescher

Danach wurde es für die Elite Women ernst. Aufgrund der neuen Regelung fahren diese nun wesentlich präsenter vor dem Super Final der Elite Men und dass diese Rennen an Spannung denen der Männer in nichts nachstehen, ist wohl selbsterklärend. Die erste ernstzunehmende Zeit legte Veronika Widmann (ITA – Bike Club Egna Neumarkt) vor und nahm damit erst einmal eine Zeit lang im Red Bull Hot Seat platz. Ihre 5:11.859 Minuten überdauerte aber auch nicht ewig, denn bereits fünf Fahrerinnen später verdrängte sie Alba Wunderlin (SUI – Stützrädli), wobei diese nicht einmal Zeit zum Platznehmen im Sitz der Schnellsten hatte, denn Casey Brown (CAN – Bergamont Hayes Team) unterbot direkt wieder. Als nächstes war es Petra Bernhard (RC-Gravity-Eagles), die sich mit nur 3 Zehntelsekunden davorschob, allerdings lagen wir zu diesem Zeitpunkt immer noch über der 5 Minuten Marke, die am Vortag zumindest von den drei großen Favoritinnen locker unterboten wurde. Kurze Zeit später war es Miranda Miller (CAN), die gleich mal um 10 weitere Sekunden verbesserte. Allerdings leuchten zu dieser Zeit alle weiteren Zwischenzeiten der noch ausstehenden Fahrerinnen grün, so dass Millers Führung nur auf absehbare Zeit halten konnte. Emilie Siegenthaler (SUI – Pivot Factory Team) patzte im unteren Teil und reihte sich nur auf dem aktuell fünften Platz ein. Danach kam Tracey Hannah über die Ziellinie und konnte sich souverän an die Spitze schieben. Aber da waren ja noch Emmeline Ragot und Tahnée Seagrave. Schon als Ragot ins Sichtfeld des Zielbereiches kam, war klar, das würde eine absolut neue Bestzeit und mit Überqueren der Ziellinie leuchtete ein Minus von 10 Sekunden auf. Nun war es nur noch Seagrave, die etwas gegen den erneuten Erfolg von Ragot ausrichten konnte, aber die junge Britin musste sich dann doch der Zweifachen Weltmeisterin geschlagen geben und reihte sich mit knapp zwei Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz ein. Dritte wurde also Tracey Hannah, gefolgt von Miller und Bernhard.

Super Finals der Herren

Nach diesem Finale der Frauen lag so viel Spannung in der Luft, dass die Atmosphäre besser nicht hätte sein können, um direkt mit dem Super Final zu starten. Es dauerte ein paar Fahrer, bis die Zeit von Vergier aus dem Small Final unterboten werden konnte. Die erste Zeit, die in der Region der Bestmarke des Vortags lag, legte mit 4:08.430 Minuten Wyn Masters (NZL – Team Bulls) vor. Dann war es Ruaridh Cunningham (GBR – Unior Tools Team), der sogar Danny Harts Zeit des Vortages unterbot. Nun standen große Namen an der Startlinie, unter anderem Edward Master (NZL – Bergamont Hayes Team), Brook MacDonald (AUS – Trek World Racing) und Mark Wallace (CAN – Devinci Global Racing). Aber keiner der nachfolgenden Favoriten konnte auch nur annähernd etwas an der Sitzplatzverteilung auf der Bühne des Hot Seats ändern. Erst Local Markus Pekoll (AUT – MS Mondraker) unterbot an der Zwischenzeit, auch wenn er sich bis zum Ziel dann wieder zwei Sekunden Rückstand einhandelte. Danach war es erst wieder Loic Bruni, bei dem die Zwischenzeit vielversprechend aussah. Und tatsächlich schaffte der Französische Meister den Vorsprung bis ins Ziel aufrecht zu erhalten und setzte sich damit in Führung. Danach war George Brannigan an der Reihe, auch bei ihm leuchtete an der Zwischenzeit ein grünes Minus auf und auch der Neuseeländische Meister rettete seinen Vorsprung bis ins Ziel, besser gesagt, er baute diesen sogar noch auf 1,4 Sekunden aus. Dann waren alle Augen auf Danny Hart gerichtet. Im Zielstadion wurde es nun etwas ruhiger und die Spannung war förmlich zu spüren. Konnte der Spezialist der nassen Bedingungen dieses Wochenende dominieren? An der Zwischenzeit hatte er 1,5 Sekunden Vorsprung, aber als er über den Zielsprung ging, war es ganz und gar nicht eindeutig, doch die Anzeigetafel offenbarte es: Danny Hart siegte mit 4:03.573 Minuten und einem hauchdünnen Vorsprung von nur 3 Zehntelsekunden vor George Brannigan und Loic Bruni. Somit wiederholten die drei ihr Ergebnis der Qualifikation und verwiesen Cunningham und Pekoll auf die nachfolgenden Plätze.

EDC Schladming 2015
Siegerehrung in Schladming © extreme-pics.de / Benjamin Prescher

Schladming hat mit den Gravity Games 2015 wieder eindrucksvoll bewiesen, wie ein perfektes Rennwochenende aussehen kann. Wettermäßig könnten sie in Zukunft vielleicht etwas mehr Verantwortung übernehmen, aber alles andere haben sie perfekt inszeniert. Es bleibt also nur zu sagen, hoffentlich bleibt dieser Ort noch länger auf der internationalen Bildfläche des Mountainbike Downhill Racings. Weitere Informationen und die vollständigen Ergebnisse gibt es wie immer unter www.ixsdownhillcup.com.

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