ES GIBT LEUTE, DIE BEHAUPTEN, EIN MOUNTAINBIKE MIT EINEM ELEKTROMOTOR ZU FAHREN, SEI EIN SAKRILEG UND DAHER KATEGORISCH ABZULEHNEN. DOCH SELBST UNSER AUTOR, STEVEN JONES, DER SELBST KEIN GROSSER FAN VON E-BIKES IST, HATTE WÄHREND EINER ZWEITÄGIGEN TESTFAHRT IN DEN BERGEN VON UTAH ERSTAUNLICH VIEL SPASS MIT DEM TURBO LEVO VON SPECIALIZED.
Als E-Bikes zum ersten Mal in der Mountainbikewelt auftauchten, hatte ich sie schnell als elektronisch aufgemotzte Spaßbremsen abgetan, mit denen ich nichts zu tun haben wollte. Doch dann lud mich Specialized neulich nach Utah ein, wo ich mit einem Haufen netter Leute zwischen 23 und 67 Jahren das Turbo Levo testen sollte. Die Aussicht darauf, auf Kosten von Specialized zwei Tage lang einige der wahrscheinlich besten Trails der Welt zu fahren, war natürlich äußerst verlockend. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass ich dabei die ganze Zeit so ein seltsames, motorisiertes Ungetüm unterm Hintern haben würde. Ich sagte also zu, bestieg einen Airbus 380 nach Amerika und ließ die Sache möglichst unvoreingenommen auf mich zukommen. Ich sollte meine Entscheidung nicht bereuen!
Wir starteten unsere erste Testfahrt unter einem tiefblauen Himmel am Ufer des Colorado Rivers. Der Trail schlängelte sich zunächst gemächlich an imposanten Felswänden entlang, doch damit war es schon bald vorbei. Denn auf einmal ging es über ein Geröllfeld steil nach oben und in der Ferne waren riesige Felsplatten zu erkennen. Schlagartig war unsere gemütliche Radtour zu einer technischen Herausforderung von epischen Ausmaßen geworden. Zum Glück waren die 3.0“ breiten Purgatory-Reifen bereits warmgefahren und boten daher guten Grip. Vorsichtig fuhr ich auf die vor mir liegende Passage zu, lehnte mich nach hinten und suchte gleichzeitig Halt auf den Pedalen. Und siehe da: Ich glitt mit Leichtigkeit über die ersten Steine und Felsen, was ich selbst zu Fuß kaum für möglich gehalten hätte. Mir wurde in diesem Moment zum ersten Mal klar: Mit E-Bikes kann man ja doch eine Menge Spaß haben!
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